Rätselhafter Fall in den Niederlanden

15 Jahre darf sie nicht weg: Frau (53) hält sich Haussklavin auf abgelegenem Hof!

Sie muss 15 Jahre putzen, Buchhaltung übernehmen und in einem spärlichen Wohnmobil wohnen! In den Niederlanden decken Ermittler offenbar einen grausamen Fall von Sklavenhaltung auf: Eine 53-Jährige soll eine junge Frau jahrelang festgehalten haben. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

Verbrechen bleibt offenbar unbemerkt, weil der Hof abgelegen ist

Was ist passiert?

Am vergangenen Dienstag (27. Juni) entdecken insgesamt 40 Kräfte der Polizei, Gemeinde und Arbeitsinspektion eine junge Frau auf einem Hof in Kamerik bei Utrecht (Niederlande). Sie ist offenbar nur in einem Wohnwagen untergebracht, der gegen Brandschutzbestimmungen verstößt. Die Behörden machen ihn sofort dicht. Das berichten mehrere niederländische Medien übereinstimmend. Eine 53-Jährige betreibt auf dem Hof ein Unternehmen, sie steht unter Verdacht, die junge Frau gegen ihren Willen auf dem Gelände festzuhalten und sie auszubeuten. Die Ermittler sprechen von Aufgaben wie Putzen und Buchhaltung, die das Opfer offenbar ausführen muss – ohne Bezahlung. Im Klartext: Die 53-Jährige soll sich eine Sklavin halten!

Wie lange ist die Frau in Gefangenschaft?

Laut Informationen der Behörden soll sich die junge Frau, dessen Alter noch ungeklärt ist, seit 2008 in der Gewalt der Frau befinden. Also seit 15 Jahren! Wieso die Frau solange in der Gefangenschaft ausharrt, ist unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, die Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Fest steht: Der Hof liegt an einem abgelegenen Ort, an ihm entlang führt nur eine sechs Kilometer lange Straße, berichten lokale Medien.

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Polizei steht vor einem Ermittlungs-Rätsel

Viele weitere offene Fragen:

Bislang ist nicht bekannt, wie die Behörden die mutmaßlich als Sklavin gehaltene Frau entdecken konnten. Auch rätselt die Polizei noch immer, welche Art von Unternehmen die Tatverdächtige auf ihrem Hof führt. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es kein Bauernhof ist“, sagt Victor Molkenboer, Bürgermeister der Gemeinde, der Zeitung De Telegraaf. Bei der Befreiung des Opfers beschlagnahmen die Ermittler Akten, Laptops, Tablets und Bargeld.

Molkenboer zeigt sich schockiert über den Fall in seinem Revier. „Es ist eine äußerst traurige Situation. Es ist sehr schockierend, dass dies stattfinden kann und dass die Menschen einander so etwas antun“, zitiert De Telegraff Molkenboer weiter. „Eine schreckliche Geschichte. Es sieht aus wie eine Version der Situation in Ruinerwold, wo ein Vater seine Kinder gefangen hielt“, sagt Hans Habben Jansen, Viehzüchter im Ort, dem Portal Linda.

Die befreite junge Frau ist jetzt in Sicherheit. „Die Frau wurde an einer geheimen Adresse versorgt und es geht ihr den Umständen entsprechend gut“, klärt Molkenboer auf. Unzählige weitere Details bleiben ungeklärt, noch rätseln die Ermittler. Die Untersuchungen der Polizei müssen in den kommenden Tagen Klarheit bringen. (jak)

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