"Wenn sie mit Pakten zurückkommen, haben sie morgen keinen Job"
Während Tornado wütet: Amazon-Fahrerin soll trotzdem Pakete ausliefern

„Liefern Sie weiter“, soll ein Vorgesetzter einer Amazon-Mitarbeiterin im US-Bundesstaat Illinois geschrieben haben. Dort sei gerade ein verheerender Tornado aufgezogen, doch das schien ihn nicht gestört zu haben: „Wir können die Leute nicht einfach zurückrufen, um eine Warnung zu erhalten, es sei denn, Amazon sagt es uns.“ Das geht aus einem Chatprotokoll hervor, dass „Bloomberg“ vorliegt.
Trotz Tornado-Alarm: Amazon-Fahrerin in den USA soll weiter arbeiten
Doch die Fahrerin habe nicht lockergelassen: „Hier gehen Tornado-Alarme los.“ Für ihren Vorgesetzten scheinbar kein Grund, dass die Amazon-Mitarbeiterin ihre Tour abbricht und sich in Sicherheit bringt. „Vorerst einfach weiter liefern“, schreibt er ihr.
Auf ihren Vorschlag, sie wolle für ihre persönliche Sicherheit zurückfahren, droht er ihr mit Jobverlust: „Wenn Sie sich entscheiden, mit Ihren Paketen zurückzukehren, wird dies als Ablehnung Ihrer Route gewertet, was letztendlich dazu führt, dass Sie morgen früh keinen Job haben.“
USA: Amazon-Sprecherin entschuldigt sich für den Vorfall
Doch irgendwann sei ihm laut „Bloomberg“ die ernste Lage klar geworden: „Sie müssen an Ort und Stelle Unterschlupf finden.“ Denn der Wind habe im Lagerhaus eine Tür aufgerissen, die zerbrochen sei: „Sie müssen anhalten und Schutz suchen.“
Amazon-Sprecherin Kelly Nantel kritisiert den Vorarbeiter für sein Verhalten: „Dieser Disponent hätte den Fahrer sofort anweisen sollen, Schutz zu suchen, als der Fahrer berichtete, Tornado-Sirenen gehört zu haben.“ Der Vorarbeiter hätte die Fahrerin nicht bedrohen dürfen.