Seltene AutoimmunerkrankungWährend Schwangerschaft: Frau reagiert allergisch auf die eigene Haut

Es sind schockierende Fotos, die die Amerikanerin Ashton Brown auf ihrem TikTok-Kanal teilt: Sie zeigen Pusteln, Rötungen und Quaddeln auf ihrer Haut. Die Aufnahmen sind zwar schon zehn Jahre alt und stammen aus der Zeit ihrer Schwangerschaft, in der Ashley mit der extrem seltenen Erkrankung Pemphigoid gestationis zu kämpfen hatte. Die 33-Jährige entscheidet sich, die Fotos zu teilen, nachdem sie jetzt - zehn Jahre nach der Schwangerschaft - wieder einen leichten Ausbruch der Erkrankung hat. Mit ihrem Post will sie vor allem Aufmerksamkeit für die Erkrankung erzeugen.

Seltene Krankheit stellte Ärzte vor Rätsel

Alles begann im letzten Drittel von Ashley Schwangerschaft, erzählt sie in einem Interview mit der „DailyMail“. Sie bekam rote Stellen am Körper, die juckten und ihr den Schlaf raubten. Bei einem ersten Besuch in einer Notaufnahme konnte ihr jedoch niemand richtig helfen. Es folgten weitere Stationen bei ihrem Hausarzt und in einer weiteren Notaufnahme, aber keiner hatte eine Erklärung für den Hautausschlag. Erst ein Dermatologe konnte die Diagnose Pemphigoid gestationis stellen. Eine Erkrankung, die nur bei einer von 40.000 bis 50.000 Schwangerschaften vorkommt.

Antikörper bekämpfen Teil der Haut

Bei Pemphigoid gestationis bekämpfen körpereigene Antikörper einen Teil der Haut. Es handelt sich also um eine Autoimmunerkrankung, die dazu führt, dass sich auf der Haut Blasen bilden. Typischerweise erscheinen die stark juckenden, quaddelartig angeschwollen Rötungen zuerst in der Bauch- und Nabelregion und breiten sich sodann auf der ganzen Haut aus, schreibt die Hautfachärztin Dr. med. Angela Unholzer in einem Artikel des Internetmagazins „Baby und Familie“ über die Erkrankung. Die Symptome können laut Artikel mit Salben behandelt werden. Pemphigoid gestationis verschwindet dann in der Regel nach der Schwangerschaft von selbst wieder, kann sich aber kurz nach der Entbindung erst noch einmal verschlimmern.

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Krankheitsschübe können auch Jahre später auftreten

Ähnlich war es auch bei Ashton Brown aus Kentucky. Sie erzählt, dass sie kurz vor der Geburt ihres Sohnes keine neuen Ausbrüche mehr bekommen habe. Nachdem ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt kam, berichteten Ashtons Ärzte ihr, dass ihre Haut vor ihren Augen plötzlich die Farbe änderte, von rot und entzündet zu lila und vernarbt. Ashton erzählt, dass es fast drei Jahre gedauert hat, bis die Vernarbungen endgültig abgeheilt waren.

Dass sie jetzt – zehn Jahre später - einen erneuten Krankheitsschub hat, ist ebenfalls typisch für Pemphigoid gestationis. Denn weibliche Hormone können zum Beispiel bei hormonellen Verhütungsmethoden oder auch bei Stress jederzeit einen neuen Schub auslösen. Auch bei einer erneuten Schwangerschaft würde Ashton die Krankheit erneut bekommen, sogar noch ausgeprägter als bei ihrer ersten Schwangerschaft. Trotzdem will sie mit ihrer Geschichte niemandem Angst vor einer Schwangerschaft machen. Sie sagt der Daily Mail, dass die Erkrankung so selten ist, dass man sie nicht auf eine Liste, zu den Punkten die gegen eine Schwangerschaft sprechen, packen müsste. Ashton will einfach nur aufklären, damit Frauen denen es ähnlich ergeht schnell geholfen werden kann. (mas/jdr)