Auch Rettungskräfte unter den Opfern

Schweres Grubenunglück in Sibirien: Über 50 Menschen sterben bei Explosion

Über 50 Tote nach Explosion Unglück im Kohlebergwerk
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Unglück im Kohlebergwerk
Über 50 Tote nach Explosion

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Dutzende Menschen sterben bei Explosion in Kohlebergwerk

Bei dem schwersten Grubenunglück in Russland seit Jahren sind im Westen Sibiriens 52 Menschen ums Leben gekommen. Das meldeten die Staatsagenturen Tass und Ria Nowosti am Donnerstagabend übereinstimmend unter Berufung auf den Rettungsdienst. Darunter seien sechs Rettungskräfte gewesen, die bei Sucharbeiten in dem Kohlebergwerk starben. Über Stunden galten mehr als 30 Bergleute als vermisst.

Sibirien: 239 Bergleute konnten aus der Grube gerettet werden

Insgesamt wurden 239 Arbeiter aus dem Schacht „Listwjaschnaja“ im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) gerettet, mehr als 40 von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden, wie der Gouverneur mitteilte. In dem Bergwerk hatte sich am Morgen aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet.

Die Explosion soll sich in 250 Metern Tiefe ereignet haben. Russlands Präsident Wladimir Putin drückte den Angehörigen der Opfer der „Tragödie“ sein Beileid aus und ordnete an, den Hinterbliebenen und Überlebenden zu helfen. „Die Lage wird leider nicht leichter. Es gibt auch eine Gefahr für das Leben der Rettungskräfte“, sagte Putin. „Wir hoffen, dass es gelingt, so viele Menschen wie möglich zu retten.“

Großeinsatz nach Explosion in Kohlebergwerk
Die Rettungskräfte sind am Bergwerk in Sibirien im Großeinsatz.
www.imago-images.de, imago images/ITAR-TASS, TASS via www.imago-images.de

Arbeit im Kohlebergbau in Russland ist gefählich

Nach Angaben der Ermittler wurden der 47-jährige Bergwerksdirektor, sein Stellvertreter und ein Abteilungsleiter festgenommen. Sie müssten sich wegen Verletzung von Arbeitsvorschriften verantworten. Das Gebiet um das 1954 eröffnete Bergwerk wurde abgesperrt. Psychologen betreuten Angehörige. Der Gouverneur ordnete eine Überprüfung aller Bergwerke in der Region an und setzte eine dreitägige Trauer an - von diesem Freitag bis Sonntag (28. November).

Die Arbeit im Kohlebergbau in Russland gilt als lebensgefährlich. Wegen Verstößen gegen elementare Sicherheitsvorschriften kommt es dort immer wieder zu schweren Unglücken. Oft explodiert etwa Methangas. Das leicht entzündliche Grubengas wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken an. (dpa/jgr)