Bei dem Anschlag wurden insgesamt sieben Menschen getötet

Schießerei am 4. Juli in Chicago: 2-Jähriger verliert Mutter und Vater

Irina und Kevin McCarthy wurden bei der Schießerei am 4. Juli getötet und hinterlassen ihren kleinen Sohn.
Irina und Kevin McCarthy wurden bei der Schießerei am 4. Juli getötet und hinterlassen ihren kleinen Sohn.
gofundme

Wieder eine Schießerei in Amerika, dieses Mal in Highland Park, einem Vorort von Chicago im Bundesstaat Illinois. Wieder werden wahllos Menschen getötet und wieder trauert das ganze Land. Besonders das Schicksal von Aiden McCarthy geht den Menschen nahe, wie ein Bericht der „Daily Mail“ zeigt. Der 2-Jährige überlebte den Anschlag am 4. Juli, ausgerechnet dem Unabhängigkeitstag der USA, doch seine Eltern wurden getötet. Damit ist der kleine Junge zur Vollwaise geworden.

Highland Park: Sein Vater hatte eine Schusswunde am Bein

Gefunden wurde der kleine Junge unter dem Körper seines Vaters. Der 37-Jährige hatte eine offensichtliche Schusswunde am Bein. Eine Frau namens Lauren Silva und ihr Partner brachten dann den Jungen in einer Garage in Sicherheit. Er soll immer wieder nach seinen Eltern gefragt haben, ob sie bald zurückkommen würden. Für die Frau, die selbst Mutter ist, eine herzzerreißende Erinnerung.

Nach rund 20 Minuten ging Silva wieder nach oben und übergab den Jungen an eine Familie, die auch in der Garage Schutz gesucht hatte. Diese Familie soll Aiden dann später in ein Krankenhaus und anschließend zur Polizei gebracht haben. Mittlerweile soll Aiden unverletzt bei seinen Großeltern sein.

Bei Spendenkampagne kommen fast 2 Millionen Dollar zusammen

A still image from surveillance footage shows a person who police believe to be Robert (Bob) E. Crimo III, a person of interest in the mass shooting that took place at a Fourth of July parade route in the Chicago suburb of Highland Park, Illinois, U.S. dressed in women's clothing on July 4, 2022. Highland Park Police Department/Handout via Reuters THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. NO RESALES. NO ARCHIVES. THIS IMAGE WAS PROCESSED BY REUTERS TO ENHANCE QUALITY, AN UNPROCESSED VERSION HAS BEEN PROVIDED SEPARATELY.     TPX IMAGES OF THE DAY
Dieses Überwachungsvideo soll den Täter in Frauenkleidung zeigen.
RAC/CLH/, via REUTERS, HIGHLAND PARK POLICE DEPARTMENT

Um der Familie von Aiden zu helfen wurde eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Mittlerweile haben mehr als 20.000 Menschen Geld gespendet, dabei kamen bis Mittwochmorgen 9 Uhr rund 1,8 Millionen Dollar zusammen. So soll die Familie zumindest keine finanziellen Sorgen mehr haben.

Insgesamt wurden bei diesem tragischen Massaker sieben Menschen getötet. Außerdem wurden mehr als 30 Menschen verletzt. Bei den Opfern gibt es laut Polizei und Ärzten keinen erkennbaren Zusammenhang – auch auf Kinder hat der Schütze geschossen. Die Tatwaffe soll ein „leistungsstarkes Gewehr“ gewesen sein, das der Schütze Robert C. legal in der Stadt Illinois gekauft haben soll. Der Täter, ein erst 21-Jähriger, schoss von einem Dach eines Geschäftsgebäudes auf die Menschenmenge. Er konnte zunächst flüchten, geriet dann aber in eine Verkehrskontrolle und wurde festgenommen.

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Highland Park-Täter versuchte, mit Frauenkleidung nicht aufzufallen

Die Tat soll wohl schon wochenlang geplant gewesen sein. Um sich zu tarnen und unter den Flüchtenden möglicherweise nicht aufzufallen, soll Robert C. sich sogar Frauenkleidung angezogen haben. Angeblich gab es für diese schlimme Tat keine Anzeichen, wie ein Onkel des Tatverdächtigen erklärte. Er beschrieb den jungen Mann als ruhig und zurückgezogen, der alles mit sich selbst ausmachte.

Gegen diese Aussage des Onkels steht die Aussage der Polizei, die bekannt gab, dass schon zweimal Beamte zu dem Haus des jungen Mannes gerufen wurden. Beim ersten Mal, im April 2019, wurden gleich 16 Messer, ein Dolch und ein Schwert beschlagnahmt. C. soll damit gedroht haben, sich selbst umzubringen. Im September 2019 meldete ein Familienmitglied den 21-Jährigen, da er damit gedroht haben soll „alle umzubringen“. Wieder wurde eine Sammlung von Messern beschlagnahmt, festgenommen wurde er aber nicht.

Die USA haben seit Jahren mit einem großen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Jeden Tag gibt es mehr als 50 Tote allein durch Schusswaffen. Erst im Mai hatte US-Präsident Biden versucht, die Schusswaffengesetze zu verschärfen, nachdem es einen Amoklauf in einer Grundschule in Texas gab. Dabei hatte ein 19-Jähriger mindestens 19 Kinder getötet. Der Vorschlag scheiterte im US-Kongress, da viele Republikaner eine schärfere Regulierung ablehnen.

Der 4. Juli ist der wichtigste Feiertag in den USA

Dass dieses Blutbad am 4. Juli stattfindet, hat noch einmal eine besondere Bedeutung. Der sogenannte 4th of July (4. Juli) ist der wichtigste Feiertag in den Vereinigten Staaten, denn es ist der Unabhängigkeitstag. Millionen Amerikaner versammeln sich an diesem Tag, um zusammen mit Paraden und Feuerwerk zu feiern. (fst)