5 Tiere innerhalb von 2 Monaten gerissen
Wieder totes Pony im Wolfsgebiet: Die Kinder werden "Lilly" vermissen
Waren es schon wieder die Wölfe? Auf einer Weide in Bottrop-Kirchhellen (Nordrhein-Westfalen) ist am Dienstagmorgen ein totes Pony entdeckt worden. Im Wolfsgebiet Schermbeck waren in den vergangenen Monaten immer wieder Ponys von Wölfen gerissen worden. "Lilly", wie das Shetlandpony hieß, ist offenbar Opfer Nummer fünf in der Umgebung seit Oktober.
Besitzer des Ponys: Vor allem schlimm für die Kinder
"Sie war unser Stallmaskottchen, jeder hat sich ein bisschen um sie gekümmert", erzählt Lillys Besitzer Benjamin Biesel bei RTL WEST. "Gerade die Kinder werden sie vermissen." Biesel hatte das 30 Jahre alte Tier von einer Freundin übernommen und in sein Herz geschlossen. Lilly wurde nicht mehr geritten und stand mit vier Pferden auf der Weide – nur rund 50 Meter von Wohnhäusern entfernt.
In vier Regionen Nordrhein-Westfalens leben Wölfe
Schermbeck war die erste von inzwischen vier Regionen in Nordrhein-Westfalen, in der sich ein Wolf angesiedelt hat. Inzwischen lebt dort ein Rudel.
Das Landesumweltamt rät inzwischen zu wolfsabweisenden Zäunen. Nur dann gebe es eine Entschädigung, wenn ein Tier von einem Wolf getötet wird. "Wir haben ja schon alles getan, um die Zäune so auszurichten, dass der Wolf abgehalten wird", sagt Benjamin Biesel. "Was ersetzt wird, ist der Schlachtpreis, aber der emotionale Wert natürlich nicht."
Schermbeck: DNA-Untersuchung soll klären, ob es die Wölfe waren

Das Landesumweltamt warnte am Dienstag auch vor voreiligen Schlüssen. Zwar liege die Annahme nahe, dass die Schermbecker Wölfe das Pony gerissen haben – dennoch müsse das Ergebnis einer DNA-Untersuchung abgewartet werden. Darauf muss Benjamin Biesel wohl noch einige Wochen warten. Er will jetzt einen geschlossenen Stall bauen, damit seinen anderen Tieren nicht das gleiche Schicksal wie Pony Lilly droht. (bst)