Vater wurde zu Hausarrest verurteilt, die Schülerin kam ins Heim

Russisches Mädchen malt Anti-Kriegsbild: Sie darf mit ihrem Vater nicht mal telefonieren

Weil Mascha dieses Anti-Kriegs-Bild malte, wurde ihr Vater in Russland festgenommen.
Weil Mascha ein Anti-Kriegs-Bild malte, wurde ihr Vater in Russland festgenommen, das Mädchen kam ins Heim.
Alexey Moskalev / OVD-Info

Diese Geschichte ist einfach erschütternd: Eine russische Sechstklässlerin malt ein Anti-Kriegsbild. Die Folge: Der alleinerziehende Vater wird verhaftet, das 13-jährige Mädchen kommt ins Heim. Laut des Anwalts der Familie darf das Mädchen weder mit ihrem Vater noch mit anderen telefonieren. Auch die unabhängige Abgeordnete Olga Podolskaya und eine Freiwillige dürften Mascha nicht sehen. Das berichten OWD-Info und Meduza.

Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Krieg in der Ukraine finden Sie in unserem Ticker.

Online-Petition setzt sich für Mascha ein

Eine Online-Petition fordert nun, dass das Mädchen wieder zurück zu ihrem Vater kommt, der inzwischen aus der Haft entlassen wurde und unter Hausarrest gestellt wurde. 75.000 Menschen haben diese bereits unterzeichnet.

Der Prozess gegen den Vater fand Anfang März statt

Weil Mascha dieses Anti-Kriegs-Bild malte, wurde ihr Vater in Russland festgenommen.
Dieses Anti-Kriegs-Bild war der Auslöser.
Alexey Moskalev / OVD-Info

Das Mädchen hatte das Bild bereits im April 2022 gemalt, jetzt im März wurde der Vater, Alexej Moskalev, vor Gericht gestellt. Verurteilt wurde er dort wegen Verunglimpfung der Armee. Der Schuldirektor der Schule in Efremov hatte damals die Polizei gerufen.

Als der Vater unter Hausarrest gestellt wurde, hatte die Verteidigung laut der Berichte erwartet, dass das Mädchen wieder bei ihrem Vater leben durfte. Die Mutter ist nach RTL-Informationen gestorben, als sie drei war.

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Munz: "Der russische Staat verfolgt einfach alle, die sich kritisch gegen den Krieg äußern"

„Es gibt ja eigentlich keinen Grund, warum sie nicht bei ihrem Vater zu Hause sein soll. Aber der russische Staat verfolgt einfach alle, die sich kritisch gegen den Krieg äußern“, sagt RTL-Russland-Korrespondent Rainer Munz. Im vergangenen Jahr habe Russland ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. „Das richtet sich gegen diskriminierende Äußerungen gegen die Armee. Und diesem Artikel werden quasi alle verurteilt, die sich in irgendeiner Weise kritisch gegen den Krieg äußern.“

Laut den Berichten wollten die Abgeordnete Olga Podolskaya und die Freiwillige Elena Agafonova den Fall mit den Mitarbeitern der Kommission für Jugendangelegenheiten besprechen, trafen aber niemanden an. Sie riefen die Polizei, um die Abwesenheit der Beamten zu dokumentieren, diese weigerten sich aber etwas zu unternehmen.

Mädchen malt Anti-Kriegsbild: "Kontakt zum Vater verwehrt" Rainer Munz in Moskau
03:13 min
Rainer Munz in Moskau
Mädchen malt Anti-Kriegsbild: "Kontakt zum Vater verwehrt"

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Hoffen auf ein Happy End

Bleibt zu hoffen, dass es für die kleine Mascha und ihren Vater bald ein Happy End gibt und sie sich wieder in die Arme schließen können. Noch ist aber leider völlig offen, ob sie je wieder zurückkommen kann. (eku)

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