Corona-Sommerwelle

RKI veröffentlicht neue Daten: BA. 5 wohl nicht gefährlicher

 Stock- und Symbolbilder I 22.02.2022 Thema: Coronatest, Corona-Test, Corona Test, Antigen-Test. Hamburg Neugraben Hamburg Deutschland *** Stock and Icon Images I 22 02 2022 Topic Coronatest, Corona Test, Corona Test, Antigen Test Hamburg Neugraben Hamburg Germany Copyright: xLobeca/FelixxSchlikisx
Die Zahl der Neuinfektionen ist vor allem auf die Omikron-Untervariante BA.5 zurückzuführen.
www.imago-images.de, imago images/Lobeca, Felix Schlikis via www.imago-images.de

Vermehrt Corona-Infektionen im Freundeskreis und Krankheitsausfälle auf der Arbeit: Die Sommerwelle ist in vollem Gange. Dies macht sich nun auch bei der 7-Tage-Inzidenz bemerkbar, die nun die 700er-Marke (Stand: 9: Juli) geknackt hat. Schuld ist die Omikron-Untervariante BA.5. Aber sorgt die auch dafür, dass die Kurve der Covid-19-Intensivpatienten seit MItte Juni steigt?

BA.5 verantwortlich für Corona-Infektionen, aber keine Hinweise auf schwere Verläufe

Seit Mitte Juni ungefähr steigt die Kurve der Intensivpatienten mit Covid-19 in Deutschland wieder an, auf über 1.000. Liegt das an einer gefährlicheren Virusvariante? Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht weiter keine wachsende Krankheitsschwere durch die derzeit besonders verbreitete Corona-Variante in Deutschland.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die nun dominierende Omikron-Sublinie BA.5 an sich schwerere Verläufe verursache oder tödlicher sei als vorherige Varianten, schreibt das RKI im Covid-19-Wochenbericht von Donnerstagabend. Dennoch sei „allein durch die starke Zunahme der Infektionsfälle“ auch eine entsprechend höhere Zahl schwerer Verläufe zu beobachten, die zu mehr Krankenhauseinweisungen führe. „Die Sterbefallzahlen steigen im Zusammenhang mit den hohen Infektionszahlen beziehungsweise Nachmeldungen an, allerdings bisher nur leicht.“

Den RKI-Daten zufolge ist BA.5 immer noch für den Großteil der Corona-Infektionen in Deutschland verantwortlich. In der aktuellsten untersuchten Stichprobe von vorletzter Woche machte sie bereits einen Anteil von 77 Prozent aus, nach 65 Prozent in der Woche zuvor. Mittlerweile dürfte der Anteil bereits noch höher liegen. Bei der weiteren Omikron-Sublinie BA.4, die zuletzt ebenfalls von Woche zu Woche zugelegt hatte, zeigt sich nun ein leicht rückläufiger Trend: Der Anteil sank von 7,5 auf nun 6,7 Prozent. Die restlichen Fälle entfallen noch auf die zuvor dominierende Sublinie BA.2.

Lese-Tipp: Lauterbach: "Es wird ein schwerer Herbst werden, wir müssen vorbereitet sein"

RKI registriert vermehrt Atemwegserkrankungen

Für die vergangene Woche hält das RKI fest, dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche nur noch leicht angestiegen sei. Insgesamt spricht das RKI für diese Jahreszeit im Vergleich zu Jahren vor der Pandemie von mehr akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung. Für die vergangene Woche würden 1,2 Millionen Arztbesuche aus diesem Grund und 4,5 Millionen Fälle angenommen, hieß es. „Diese Werte liegen deutlich über den Werten im Sommer vorpandemischer Jahre, und deuten auf ein stärkeres Infektionsgeschehen durch akute Atemwegsinfektionen hin.“

Stichprobenartigen virologischen Untersuchungen zufolge stecke bei Erwachsenen hauptsächlich Sars-CoV-2 dahinter, bei Kindern hingegen seien vor allem andere Erreger die Ursache, hieß es. Genannt wurden Parainfluenza- und Rhinoviren. Auch schon in vergangenen Berichten hatte das RKI von einer für die Jahreszeit erhöhten Aktivität von Atemwegserkrankungen gesprochen. Zu möglichen Gründen gab es vom RKI keine Angaben. Immunologen hatten in der Vergangenheit von Nachholeffekten gesprochen. Zu Hochzeiten der Pandemie waren viele Krankheitserreger seltener beobachtet worden.

Lese-Tipp: Corona, Grippe oder Erkältung? Wie Sie die Symptome richtig deuten

Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek wies bei Twitter ebenfalls darauf hin, dass sich in der Diagnostik derzeit ein buntes Bild an Erregern zeige. Wenn man Symptome habe und eine PCR-Untersuchung auf Sars-CoV-2 negativ ausfalle, „dann ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Infektion mit einem anderen Erreger vorliegt“. Falsch negative Befunde gebe es natürlich, dies sei aber selten.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Corona-Impfung habe nicht an Bedeutung verloren

Wie in einem zuvor erschienenen, neuen Impfbericht vom Donnerstag unterstrich das RKI auch im Wochenbericht den Nutzen der Corona-Impfung: Sie habe „aufgrund ihrer hohen Schutzwirkung vor einem schweren Verlauf auch bei Erkrankungen durch die Omikron-Variante nicht an Bedeutung verloren“. In dem Impfbericht war unter anderem darauf hingewiesen worden, dass in Deutschland Millionen Menschen den Covid-19-Impfschutz auffrischen müssten.

Der Hausärzteverband rief die Bundesregierung auf, eine neue Impfkampagne zu starten. Das Impfen sei und bleibe die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme im Kampf gegen das Coronavirus, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). „Wir brauchen daher eine positive Impfkampagne – nicht nur für die vierte Impfung, sondern auch um die Impflücken bei der ersten und der dritten Impfung zu schließen“, betonte Weigeldt. Die Kampagne müsse die Menschen motivieren und nicht ängstigen. (dpa/vdü)

VIDEO-PLAYLIST: Alles, was Sie über Corona wissen müssen

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus zu Corona gibt es auf RTL+

Das große Geschäft mit der Pandemie: Ausgerechnet in einer Zeit, in der jeder um seine Gesundheit bangt, finden Betrüger immer wieder neue Wege, illegal Geld zu machen. Ob gefälschte Impfpässe, negative Tests oder Betrügereien in den Testzentren – die Abzocke lauert überall. Sogar hochrangige Politiker stehen in Verdacht, sich während der Corona-Zeit die eigenen Taschen vollgemacht zu haben. Unsere Reporter haben europaweit recherchiert – die ganze Doku auf RTL+.