Antrag bei Bundeskartellamt eingereicht

Kaufland will 13 weitere Real-Filialen übernehmen

Gehen insgesamt 128 Real-Filialen zu Kaufland?

Die einst zur Metro AG gehörende Supermarktkette Real wurde vor fast genau zwei Jahren nach monatelangen Verhandlungen an den russischen Finanzinvestor SCP verkauft. Schon direkt nach dem Verkauf stand fest: Die Supermarktkette mit 276 Real-Märkten, 34.000 Beschäftigten, 80 Immobilien und dem Online-Shop real.de wird zerschlagen.

Die meisten Real-Beschäftigte mussten nicht lange um ihre Jobs fürchten, zu attraktiv waren die meisten Real-Standorte, die sich in ganz Deutschland verteilten. Alleine Kaufland erhielt den Zuschlag für insgesamt 115 Real-Märkte. Die Integration ins eigene Filialnetz verlief offenbar so erfolgreich, dass aus weiteren 13 Real-Standorten Kaufland-Filialen werden sollen.

Über den Kauf scheinen sich Kaufland und die SCP Group bereits geeinigt zu haben, seit dem 07. Februar 2022 läuft beim Bundeskartellamt unter dem Aktenzeichen B1-30/22 ein Fusionskontrollverfahren. Gibt die Behörde grünes Licht, kann Kaufland auch diese 13 Real-Filialen übernehmen.

Diese 13 Real-Standorte möchte Kaufland auch noch übernehmen:

Laut einem Bericht der „Lebensmittel Zeitung“ möchte Kaufland folgende 13 Real-Standorte übernehmen:

• Augsburg, Reichenberger Str. 59

• Braunschweig, Berliner Str. 53

• Henstedt-Ulzburg, Gutenbergstr. 7

• Hermsdorf (Magdeburg), Am Elbepark 1

• Köln, Gremberger Str. 200

• Kolkwitz, Berliner Str. 114

• Landsberg, Saarbrücker Str. 1

• Memmingen, Fraunhoferstr. 8

• Moers, Hülsdonker Str. 86

• Mülheim-Kärlich, Industriestr. 4

• Pfarrkirchen, Franz-Stelzenberger-Str. 1

• Saarlouis, Carl-Zeiss-Str. 2

• Stuhr, Proppstr. 164

Auch Edeka, Rewe und Globus übernehmen Real-Filialen

Marktführer Edeka hat sich nach der Real-Zerschlagung insgesamt 64 Real-Standorte gesichert. Edeka durfte nicht an allen gewünschten Standorten Real-Filialen übernehmen. Zu groß wäre Edekas Marktmacht in den betreffenden Regionen gewesen, entschied das Bundeskartellamt.

Neben Kaufland und Edeka hat auch die deutlich kleinere Supermarktkette Globus den Zuschlag für 16 Real-Filialen erhalten.

Und auch Rewe hat sich einige Real-Filialen gesichert, obwohl Deutschlands zweitgrößte Supermarktkette zunächst gar nicht beim Wettbieten mitmachen wollte. Doch nachdem die Konkurrenz ihr Filialnetz durch gezielte Übernahmen von attraktiven Standorten vergrößern konnte, sah man sich offenbar unter Zugzwang.

Zahlreiche Real-Filialen werden unter altem Namen weitergeführt

Die übrig gebliebenen Real-Filialen sollen nach der Zerschlagung der SB-Warenhauskette unter dem alten Namen weitergeführt werden. Der Finanzinvestor SCP kündigte bereits an, er werde die Real GmbH an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf und ein Team von Real-Managern verkaufen. Sie wollen die Filialenunter dem alten Namen weiterführen.

Für rund 40 Real-Standorte gibt es allerdings keine Zukunftsperspektive. Sie wurden bereits geschlossen oder es wurde der Belegschaft bereits verkündet, dass im Laufe des Jahres 2022 Schluss sein wird. (aze)