Kartellamt hat entschieden
Diese 51 Real-Standorte kann Edeka übernehmen

Das Bundeskartellamt hat Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka grünes Licht für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen gegeben. Allerdings muss der Handelsriese an sechs Standorten wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schließen, wie die Behörde mitteilte.
Edeka wollte 72 Filialen von Real übernehmen
Ursprünglich hatte Edeka sogar bis zu 72 Filialen vom Real-Eigentümer SCP übernehmen wollen. An 21 Standorten scheiterten die Pläne des Handelsriesen jedoch an wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Kartellamtes. „Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können. Diese Auswahlmöglichkeit erzeugt Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorgt so für bessere Preise, Auswahl und Qualität“, begründete Kartellamtspräsident Andreas Mundt die Haltung der Wettbewerbshüter. „Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde.“
Sorgen machte dem Bundeskartellamt außerdem die durch die Übernahmen weiter wachsende Einkaufsmacht des Handelsriesen. Die bedingte Freigabe sei nur deshalb möglich gewesen, weil sich SCP verpflichtet habe, Real-Standorte mit einem Absatzvolumen von rund 430 Millionen Euro an mittelständische Lebensmittelhändler zu veräußern, betonte Mundt. Damit blieben alternative Absatzwege für die Hersteller erhalten.
Diese Real-Filialen darf Edeka übernehmen
Aschaffenburg
Augsburg-Ost
Bamberg
Bannewitz (bei Dresden)
Bayreuth
Bochum-Langendreer
Bremen (Duckwitzstraße)
Bremen-Habenhausen
Bremen-Vahr
Darmstadt
Dettingen/Erms
Duisburg
Dülmen
Düren
Düsseldorf
Filderstadt
Flensburg
Freiburg
Goslar
Groß-Gerau
Henstedt-Ulzburg
Horb
Kaiserslautern
Karlsruhe-Bulach
Kirchheim am Neckar
Kronach
Leipzig
Leverkusen
Ludwigshafen
Lübeck
Mutterstadt
Neumarkt
Neuruppin
Potsdam-Drewitz
Rees
Saarbrücken-Dudweiler
Salzgitter
Schleswig
Schorfheide
Schwedt
Teltow
Weingarten
Wiesbaden (Äppelallee)
Wiesbaden (Mainzer Straße)
Wülfrath
Diese Standorte darf Edeka nur übernehmen, wenn Teilflächen für mindestens zehn Jahre an andere Wettbewerber abgegeben werden oder Edeka eigene Standorte vorher schließt:
Böblingen-Hulb
Memmingen
Nürtingen
Ratingen
Rhede-Vardingholt
Würzburg
Auch Globus und Kaufland übernehmen Real-Filialen

Der russische Finanzinvestor SCP hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette Real mit ihren rund 270 Märkten im vergangenen Jahr von der Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. SCP begrüßte die Entscheidung des Bundeskartellamtes. Sie stelle einen „weiteren Meilenstein im Verkaufsprozess“ dar.
Bereits im Dezember hatte der Großflächen-Discounter Kaufland von den Wettbewerbshütern grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten erhalten. Ursprünglich hatte Kaufland sogar 101 Filialen übernehmen wollen. Doch setzten auch hier Bedenken des Kartellamts den Übernahmeplänen Grenzen. Die Supermarktkette Globus bekam die Freigabe für den Erwerb von bis zu 24 Real-Standorten.
Quelle: DPA / RTL.de