Verein braucht dringend Hilfe

Raubtier-Asyl marode: Diese Tiger suchen ein neues Zuhause

von Jasmin Junior und Marius Olion

Hund, Katze, Meerschweinchen – sie findet man häufig im Tierheim. Im fränkischen Ansbach sind die Bewohner etwas außergewöhnlicher. Im Raubtier- und Exotenasyl leben Luchse, Servale und sogar Tiger. Allerdings steht der zuständige Verein vor einem Riesen-Problem: Ein neues Gelände muss her. Warum das nicht so einfach ist, sehen Sie im Video.

Tierheim kann Vorschriften nicht erfüllen

Raubtier- und Exotenasyl Ansbach
Luchsdame Anubis kam von einem Privathaushalt ins Tierheim. Die Vorbesitzer haben sie zwar artgerecht gehalten, allerdings ohne Genehmigung.
RTL

„Wir haben alte Gemäuer und viel Nässe. Dadurch platzen Fliesen von den Wänden. Und die Anlage ist pro Tier viel zu klein“, sagt Gerd Schuster, Vorstand des Vereins Raubtier- und Exotenasyl e.V..

Seit 2007 kümmert sich der Verein mit seiner Auffangstation um Klein- und Großkatzen. Allerdings kann er das wegen der veralteten Anlage nicht mehr so, wie man sich das wünscht. „Im Laufe der Jahre hat sich das Tierschutzgesetz zunehmend geändert, und das ist auch gut so, aber wir können da nicht mithalten. Und deswegen haben wir auch einen Aufnahmestopp für Großkatzen.“

Neues Zuhause mit schönen Gehegen - bisher nur ein Traum

Die Tiere, darunter drei Tiger, kommen aus Zirkussen oder illegaler Haltung. Damit der Verein auch künftig Tieren ein besseres Zuhause bieten kann, muss dringend ein neues Gelände her. Gerd Schuster stellt sich für die Tiger zum Beispiel ein bepflanztes Gehege vor, „mit Naturboden, wo das Tier auch ein bisschen Abenteuer erleben kann in seiner Gefangenschaft“. Und vor allem größer muss es sein. Momentan leben die Raubkatzen auf viel zu engem Raum, der noch dazu von rissigem Beton und feuchten Wänden geprägt ist. „Wir wollen ja ein Tierschutzverein sein, eine Auffangstation und wollen eine Vorbildfunktion, und das gelingt so eher schlecht“, sagt Schuster, für den das Wohl der Tiere an oberster Stelle steht.

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Tiger können nicht abgegeben werden

Raubtier- und Exotenasyl Ansbach
Zoologischer Leiter und Tierpfleger Manuel Buck füttert Tiger Boris. Das Tier ist als Junges von ehemaligen Zirkus-Tigern im Raubtierheim geboren.
RTL

Die drei Tiger sind die größten Bewohner des Raubtier-Tierheims. Alle schon alt, zwischen 15 und 18 Jahren. Wenn die Suche nach einem neuen Gelände noch lange dauert, erleben sie den Umzug nicht mehr mit. Solange bleibt nichts anderes übrig, als die Tiger in den viel zu kleinen Gehegen zu halten und sich, wie es die Pfleger hier tun, liebevoll um sie zu kümmern. Die Tiere in einen Zoo zu geben, kommt nicht in Frage: „Die Tiger kann man nicht weggeben, sie sind schon alt und sie haben keine Papiere im Sinne eines Zuchtprogramms.“ Damit sind sie für jeden zoologischen Garten uninteressant. (mol)