Bayerisches Landesamt für Umwelt hat es bestätigt
Ein Braunbär ist nun auch in der Ferienregion Oberallgäu unterwegs
von Petra Schaffarzik
Die Bären sind los in Bayern! Nachdem es in letzter Zeit immer wieder Spuren und Sichtungen von Bären in Oberbayern und Südtirol gegeben hat, wurde am Montag nun auch im Oberallgäu ein Braunbär gesichtet. Ein Fahrradfahrer hatte ihn auf einer Wiese entdeckt und geistesgegenwärtig fotografiert. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat nun offiziell bestätigt, dass es sich bei dem Tier auf dem Foto tatsächlich um einen Braunbären handelt.
Bär streift durch Tourismusregion
Im Hintersteiner Tal herrscht nach dieser Nachricht große Aufregung. Ein Radfahrer hatte den Braunbär, der anscheinend friedlich auf einer Weide hockte, gesehen und fotografiert. Um sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich um einen Bären handelte, der ihm da – von Ferne – begegnet ist, schickte er das Foto an das zuständige Landesamt für Umwelt nach Augsburg. Hier wurde es geprüft und noch am Abend bestätigt: Es ist ein Braunbär, der da durch die Ferienregion bei Bad Hindelang streift.
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Radfahrer hat "genau richtig gehandelt"
Für den Radfahrer habe keine Gefahr bestanden, das Tier habe sich schnell zurückgezogen. Außerdem habe sich der Mann bei der Begegnung mit dem Braunbär „genau richtig verhalten“, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Oberallgäu zu RTL. Als er das Tier bemerkt hatte, habe er sich erst langsam zurückgezogen und dann erst ein Foto aus der Entfernung gemacht.
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Bären in Bayern und Südtirol
Die nächste und größte Bären-Population befindet sich laut LfU im Trentino in Südtirol, wo eine Bärin Anfang April einen Jogger tötete. Dort leben rund 100 Bären. In Südtirol wird gerade heftig darüber diskutiert, ob man die Bärin Gaia, Schwester des als Problembär Bruno berühmt-berüchtigten Braunbären, töten oder wie es in der Fachsprache heißt „entnehmen“ soll. In Deutschland sind Bären rechtlich besonders geschützt. Es gibt ein sogenanntes „Zugriffsverbot“. Nur in ganz wenigen Ausnahmen könne eine Tötung genehmigt werden, heißt es vom Landratsamt Oberallgäu.
Auch in den bayerischen Regionen Traunstein und Berchtesgadener Land gab es vor kurzem Sichtungen von Bären, die in Fotofallen tappten. Im Kreis Rosenheim riss ein Bär im April mehrere Schafe. Ob es sich dabei immer um das gleiche Tier oder um unterschiedliche Tiere handelt, ist laut Landesamt unklar. Bären seien Einzelgänger, bilden keine Rudel. Oft streifen junge Bären weiträumig umher auf der Suche nach einem Weibchen. Werden sie nicht fündig, ziehen sie rasch weiter. Im Fall des Oberallgäuer Bären hofft die Landrätin Indra Baier-Müller, dass der Bär bald wieder ihre Region verlässt, die jedes Jahr viele Touristen besuchen.