Und tschüss!

Dafür musste die Polizei anrücken: Punks räumen Sylter Camp

von Laura Rihm und Sina Schlink

Die Punks haben Sylts Rathauspark verlassen! Schon am Morgen wurde auf der Insel damit begonnen, das Punk-Camp aufzulösen. Das hatte das Oberverwaltungsgericht entschieden. Mehrere Dutzend Polizisten sind vor Ort gewesen, außerdem Sylts Bürgermeister. Wie der Rückzug der Punks abgelaufen ist, sehen Sie im Video.
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Punks pöbeln gegen Sylts Bürgermeister

Mehr als zwei Stunden zieht sich das Räumungs-Spektakel um die Sylter Punks. Los geht’s Mittwochmorgen um 8:52 Uhr: Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) fordert die Punks zur Räumung auf. Die pöbeln los: „Peinlich seid ihr, wer bist du?“

Die Polizei steht mit Helmen und Schutzwesten bereit. „Bevor wir räumen, werden die Punks dreifach von der Gemeinde aufgefordert, zu gehen“, erklärt eine Polizeisprecherin am Morgen im Gespräch mit RTL.

Auch die zweite Warnung zeigt kaum Wirkung

23 Minuten später - um 9.15 Uhr - nimmt Sylts Bürgermeister das Megafon in die Hand: „Es ist jetzt 9.15 Uhr, ich fordere Sie hiermit erneut auf, zum zweiten Mal auf, auseinanderzugehen und den Rathauspark zu räumen.“

Als Antwort bekommt er wieder laute Rufe und Beleidigungen der ungebetenen Gäste: „Verpiss dich endlich!“ Die Zelte bleiben stehen – noch!

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Die Punks verlassen das Camp

Die Punks sind weg, doch dass sie hier monatelang ihr Lager aufgeschlagen hatten, ist nicht zu übersehen.
Die Punks sind weg, doch dass sie hier monatelang ihr Lager aufgeschlagen hatten, ist nicht zu übersehen.
RTL Nord

Um 11.12 Uhr warnt Häckel die Punks ein drittes Mal. Dieses Mal mit mehr Erfolg: Fast alle der rund 20 Personen verlassen den Rathauspark. Einzelne Punks brauchen länger, um ihre Sachen zu packen. Die Polizei bleibt vor Ort, muss aber nicht eingreifen. Die Lage ist friedlich. „Das Camp ist leer“, sagt eine Polizeisprecherin schließlich.

Christian Kartheus, Pressesprecher der Polizei Flensburg zu RTL: „Wo sie sich dann schlussendlich hinbegeben, das ist nicht mehr Sache der Polizei. Wahrscheinlich werden sie den Ort verlassen oder sich andere Unterkünfte suchen.“

Und wenn die Punks ihre Zelte an einem neuen Platz auf der Insel aufschlagen? „Das ist dann eine völlig neue Situation, die neu bewertet werden muss. Da ist dann die Gemeinde, eventuell auch die Versammlungsbehörde erst einmal wieder in der Verantwortung“, so Kartheus.

Gemeinde bezahlt Punks Zug-Tickets

Nikolas Häckel freut sich über die Unterstützung der Polizei, bietet wohnungslosen Punks ein offenes Ohr an. Der Bürgermeister zu RTL: „Die Personen, die einen Wohnsitz haben, sollten sich zu ihrem Wohnsitz bewegen. Die Personen, die obdachlos sind, sollten sich bei uns melden.“ Bisher haben sich nach Aussage des Bürgermeisters nur zwei von ihnen an die Gemeinde gewandt.

Damit sie die Insel wieder verlassen können, bekommen einige Punks, die nicht genügend Geld haben, ihr Zug-Ticket nach RTL-Informationen sogar von der Gemeinde bezahlt. Auch der Müll soll heute noch aus dem Rathauspark abtransportiert werden. Das vorläufige Ende der Sylter Punker-Posse.