Prozessauftakt am Landgericht Bonn

Mutter erwürgt Tochter – weil die Kleine am Handy spielte

Prozessauftakt gegen eine 47-Jährige vor dem Landgericht Bonn: Im März dieses Jahres hat sie ihre sechsjährige Tochter erwürgt.

Emilyana O. brachte ihre Tochter um, weil die Sechsjährige am Handy spielte und nicht hören wollte. Deshalb steht die 47-Jährige seit Montag (30.09.) vor dem Landgericht Bonn. Der Vater des Kindes ist Nebenkläger. Er ist noch nicht beim Prozess dabei. Seine Anwältin Siegrid Aretz spricht für ihn: "Mein Mandant ist komplett aus seinem Leben gerissen worden. Es war für ihn sehr schwer, wieder im normalen Lebensalltag Fuß zu fassen. Mittlerweile wird das Trauma therapeutisch betreut."

DAS war passiert

Am Abend des 4. März war die geständige Frau mit ihrer Tochter allein zuhause in Bonn. Der Vater war beruflich in Berlin. Schon den ganzen Tag über gab es Streitereien. Irgendwann zwischen 19:30 Uhr und 21 Uhr drehte die Bulgarin durch. Gerlind Keller vom Landgericht Bonn erklärt: "Der Angeklagten wird das Verbrechen des Totschlags vorgeworfen. Sie soll ihre zur Tatzeit 6-jährige Tochter erwürgt haben."

Danach versuchte sich die 47-Jährige in ihrer Badewanne umzubringen. Mit einem Verlängerungskabel. Weil das nicht klappte, sprang die Frau in den Rhein. Sie wurde aber von einem Mann gerettet. Der Polizei erzählte sie dann alles. Daraufhin fanden die Rettungskräfte das Mädchen leblos in der Wohnung. Die Kleine starb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe

Beim Prozessauftakt schweigt Emilyana O. weitestgehend. Sie lässt über ihre Verteidigerin eine Einlassung verlesen. Die Angeklagte muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen. Das Urteil soll am Donnerstag, den 10. Oktober fallen.