Nach 15 Jahren fällt heute endlich das UrteilRoutine-OP kostet Neunjährigen das Leben: Waren die Ärzte nachlässig?

Es ist ein Routine-Eingriff, der den damals neunjährigen Hamburger Jungen das Leben kostet. Dem Schüler werden unter Narkose in einer HNO-Praxis die Polypen entfernt. Die OP verläuft ohne Komplikationen, doch im Aufwachraum kommt es zu Nachblutungen, gefolgt von einem Atemstillstand. Eine Woche später stirbt der Neunjährige. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden behandelnden Ärzten unter anderem vor, das Kind nicht ausreichend überwacht zu haben und fordert ein Jahr Haft auf Bewährung für den Operateur. Heute soll das Urteil fallen.
Update: Der Prozess geht überraschend weiter. Das Urteil soll nun frühestens im Mai fallen.
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Nur ein Teil der Strafen soll vollstreckt werden
Eigentlich sollte der Eingriff eine Erleichterung für den kleinen Faouzane aus Hamburg sein und das Atmen durch die Nase erleichtern. 15 Jahre ist das jetzt her. Nun soll am 13. April am Landgericht Hamburg endlich das Urteil gegen die beiden angeklagten Ärzte fallen.
Neben nicht ausreichender Überwachung wirft die Staatsanwaltschaft den beiden vor, dass die HNO-Praxis nicht nach den medizinischen Standards ausgestattet gewesen sei, die für solch einen Eingriff notwendig gewesen wären. Außerdem soll die Patientenaufklärung zu den Risiken ganz bewusst unzureichend erfolgt sein. Der operierende Arzt (65) muss sich deshalb wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Für den Praxis-Mitinhaber (69) beantragt die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 120 Euro wegen Beihilfe. Doch wegen der langen Dauer des Verfahrens sollen die Strafen nur teilweise vollstreckt werden.