Sprengstoff-Anschlag in Kirche geplant?
Familie und Freunde von mutmaßlichen „Terror-Brüdern“ geschockt

Sie sollen geplant haben sich mit einem Sprengstoffgürtel in einem Gotteshaus in die Luft zu sprengen und Rache zu nehmen!
Zwei Brüder müssen sich seit Montag (23.Oktober) vor dem Oberlandesgericht Hamburg dafür verantworten, blutige Vergeltung für die Koranverbrennungen in Schweden geplant haben zu wollen. Freunde und Familie reagieren geschockt, sie haben offenbar nichts geahnt.
Sie sollen hohe Opferzahl gewollt haben
An einem Tag, an dem sich in einer schwedischen Kirche möglichst viele Personen versammeln, wollten sie zuschlagen und möglichst viele Menschen ermorden. Das geht als Vorwurf aus der Anklageschrift hervor, die am Montag im Gericht verlesen wird.
Mutmaßliche Freunde der beiden, die im Publikum sitzen hören das zum ersten Mal und glauben ihren Ohren kaum, als der Vorwurf verlesen wird: Der große Bruder (29) soll das Attentat als Erstes ausführen, der kleine Bruder (24) die Umgebung beobachten und sich im Anschluss ebenfalls in der Kirche in die Luft sprengen, so der mutmaßliche Plan.
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Angeklagte kamen aus Syrien nach Deutschland
2015 sollen die Männer aus Syrien nach Deutschland gekommen sein. Inwiefern sie sich hier radikalisiert haben oder schon radikalisiert gewesen sein könnten, ist noch unklar. Ihre Familie in Syrien soll von allem nichts gewusst haben, berichten die zwei Prozess-Zuschauer, die sich im RTL-Interview als Freunde der beiden ausgeben. Sie hätten sich noch am Tag vor der Festnahme mit einem der Brüder getroffen und dabei sei er nicht auffällig gewesen. Zur Familie der beiden würden sie Kontakt pflegen.
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Ein Bruder soll Zutaten für Sprengstoffmischung beschafft haben
Zum Zeitpunkt der Verhaftung soll der ältere Bruder bereits im Besitz von zwei Kilogramm Harnstoffdünger gewesen sein. Zusammen mit Zitronensäure und einem Bleichmittel mit hoher Carbamidperoxidkonzentration, das er im Internet bestellt haben soll, habe er geplant mit weiteren Stoffen einen Sprengsatz herzustellen. Laut Staatsanwaltschaft hätte der Beschuldigte so tatsächlich eine gefährliche Explosion herbeiführen können.
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Verbindung zur Terrororganisation islamischer Staat
Die beiden Angeklagten mit syrischer Staatsbürgerschaft sollen mit dem IS über das „IS“-nahe Al-Saqri-Instituts für Kriegswissenschaften vernetzt gewesen sein. Der 29-Jährige wird am 25. April im Hamburger Stadtteil St. Georg festgenommen, sein jüngerer Bruder am 22. Mai in Kempten im Allgäu.
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Belastende Nachrichten zwischen den Brüdern
In Chatverläufen, die am Gericht heute vorgelesen werden, soll der eine dem anderen geschrieben haben: „Allah will punish them with your Hands“ - Gott wird sie durch deine Hände bestrafen. Jetzt müssen die Brüder selbst mit einer hohen Strafe unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Bildung einer terroristischen Vereinigung rechnen.