Sie leidet am Post-Vac-Syndrom

Corona-Impfung fesselte Lea (17) an Rollstuhl

Eine Spritze mit dem Impfstoff AstraZeneca.
Eine Spritze mit einem Corona-Impfstoff. Wie bei jeder Impfung kann es auch bei der Corona-Impfung zu Nebenwirkungen kommen.
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Betroffene des Post-Vac-Syndroms klagen nach der Corona-Impfung über ähnliche Symptome wie bei Long-Covid: chronische Erschöpfung, Sehschwäche, Konzentrationsschwäche. Manche Betroffene der Impf-Nebenwirkungen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Sie fordern eine Aufklärungskampagne zum Post-Vac-Syndrom.

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Lea lebt mit Post-Vac-Syndrom

Lea Huber wollte sich gegen Covid-19 impfen lassen, so wie Millionen andere Menschen. Doch seit sich die 17-Jährige impfen ließ, leidet die Schweizerin. Sie ist ans Bett gefesselt, den Weg zur Toilette schafft sie nur mit einem Rollstuhl. „Die meiste Zeit liege ich und schaue eine Wand an“, sagt Lea. Sie leidet am Post-Vac-Syndrom, also an Nebenwirkungen eines zugelassenen Impfstoffs gegen Corona. Müdigkeit, Hirnvenenthrombosen und Lähmungserscheinungen können die Symptome sein. Zwar sind solche Fälle von Impfnebenwirkungen extrem selten, nur in 0,3 Fällen unter 1.000 Impfdosen kommen sie vor. Doch es gibt sie.

Angefangen hat alles mit Symptomen ähnlich einer Grippe – Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen. Nach der zweiten Impfung mit Moderna war das, erinnert sich Lea heute. „Ich war in den vergangenen Monaten bei vielen Spezialisten, jedoch wurde ich immer wieder als psychisch krank abgestempelt“, sagte die 17-Jährige dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Anwalt: "Skandal, dass niemand für Schäden aufkommt"

Der Wiesbadener Anwalt Joachim Cäsar-Preller vertritt Betroffene wie Lea. Seit Herbst 2021 betreute seine Kanzlei bereits rund 600 Post-Vac-Syndrom-Erkrankte. „Es geht hier nicht um Lappalien wie Schmerzen an der Einstichstelle, viele Betroffene sind arbeits- und berufsunfähig“, sagt Cäsar-Preller. Seiner Einschätzung nach könne in rund 95 Prozent dieser Fälle eine außergerichtliche Einigung erzielt werden. Aber wer kommt dafür auf? „Die Gewinne werden von den Impfstoffherstellern behalten, aber die Risiken werden sozialisiert“, sagt er. Ein Skandal sei das.

Betroffene wie Lea Huber fordern eine bessere Aufklärungskampagne und Gelder für Forschung. „Wir brauchen Forschungsgelder für Medikamentenstudien“, sagt Lea Huber. Damit es Hoffnung auf einen Ausweg aus dem Post-Vac-Syndrom gibt. (jak/epd)