Positiver Schwangerschaftstest am Tag der Beerdigung

Witwe flüstert am Sarg ihres Mannes: „Wir bekommen ein Baby“

Olga und Andreas
Olga und ihr Mann Andreas bei ihrer Hochzeit im Sommer 2022.
Privat
von Larissa Königs

Sie wollen eine Familie gründen – doch das Schicksal entscheidet im August 2023 anders.
Olga und Andreas sind verheiratet und wünschen sich so sehr ein Baby. Sie versuchen jahrelang ein Kind zu bekommen. Doch als ihr Mann einen Unfall hat, wird Olga mit nur 32 Jahren zur Witwe. Am Tag der Beerdigung passiert das Unglaubliche: Sie macht einen Schwangerschaftstest. Er ist positiv.
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Vier Jahre versucht Olga, schwanger zu werden - vergeblich

Olga (32) und Andreas (34) lernen sich 2017 kennen – es ist Liebe auf den ersten Blick. Es folgen vier Jahre Fernbeziehung, dann ein romantischer Heiratsantrag an Heiligabend. Im Sommer 2022 heiraten sie standesamtlich und kaufen sich schließlich eine Eigentumswohnung. Beide schmieden Zukunftspläne, wollen irgendwann auch noch kirchlich heiraten. Das Einzige, was noch zu ihrem Glück fehlt: ein Kind.

Olgas Freundin Nina erzählt RTL, dass sich beide „nichts sehnlicher“ wünschten, als eine eigene Familie zu gründen. Vier Jahre lang versucht Olga, schwanger zu werden. „Jeden Monat machte sie einen Schwangerschaftstest, immer – sie hatte immer Hoffnung“, erzählt Nina. Doch immer wieder wird sie enttäuscht, der Test bleibt negativ.

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Ein Tag im August, der alles verändert

Dann, an einem Mittwoch im August 2023, ändert sich alles. Andreas ist mit seinem Pedelec-Fahrrad in Bad Rappenau in Baden-Württemberg unterwegs. Es ist Morgen. Er will die Straße überqueren – und wird von einem 67-jährigen Autofahrer übersehen. Andreas wird unter dem Wagen eingeklemmt. Zwar kann er befreit werden und kommt noch ins Krankenhaus, doch dort erliegt er seinen schweren Verletzungen.

Zwei Polizisten und eine Seelsorgerin überbringen Olga die Nachricht vom Tod ihres Ehemannes. Sie ist gerade bei der Arbeit. Ihre Zukunft und alle Pläne, die sie mit ihrem Mann hatte, zerbrechen in diesem Moment.

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„Olga war so perplex, sie konnte es selbst nicht glauben"

Doch dann, am Tag der Beerdigung von Andreas, dreht sich ihre Welt wieder um 180 Grad. Sie macht, wie jeden Monat, einen Schwangerschaftstest – und der ist plötzlich positiv. „Olga war so perplex, sie konnte es selbst nicht glauben. Sie hat ein Foto gemacht, wie um sich selbst zu beweisen, dass es real ist“, erzählt Nina. Zunächst erzählt Olga niemandem von dem kleinen Wunder. Niemandem, außer ihrem Andreas. Denn bei der Beerdigung flüstert sie ihrem Mann am Sarg noch zu: „Wir bekommen ein Baby.“

Mittlerweile ist Olga in der 17. Schwangerschaftswoche. Die Schwangerschaft verläuft gut, gesundheitlich geht es Mutter und Kind bestens. Doch nach dem Tod von Andreas plagt Olga nicht nur der Verlust ihres Mannes, sondern auch finanzielle Sorgen und Zukunftsängste. Ihr Mann, der als Mechaniker in einer Eisengießerei arbeitete, war Hauptverdiener. Eine Absicherung für seinen Todesfall gab es nicht. Um diese Sorgen etwas zu mindern, haben Olgas Freundinnen ohne ihr Wissen eine Spendenkampagne bei Gofundme erstellt.

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Die Reaktion? Überwältigend. Schon jetzt wurden bereits 25.000 Euro gespendet, viele Menschen wollen auch Sachgegenstände für das Baby abgeben. „Olga ist diese Aufmerksamkeit zwar etwas unangenehm – sie steht nicht gerne im Mittelpunkt“, sagt Nina. „Aber sie ist auch tief gerührt und dankbar.“ Denn jede Spende bedeutet für sie, mehr Zeit mit ihrem kleinen Wunder und weniger Angst um genau die Zukunft, die sie und ihr Mann sich so lang erträumt hatten.