Politik-Hammer in den USA
"Forward": Demokraten und Republikaner gründen neue Partei in den USA

In den USA gibt es traditionell die Republikaner und die Demokraten als Parteien. Doch das soll sich jetzt ändern: Das Zweiparteiensystem der USA wird von einer neuen dritten Partei aufgerüttelt.
Dutzende ehemalige republikanische und demokratische Funktionäre werden am Donnerstag eine neue politische Partei namens "Forward" vorstellen, teilten die Gründungsmitglieder der Nachrichtenagentur Reuters mit. Womit ist da zu rechnen, wofür steht die Partei?
Forward will Partei der Mitte sein
Forward habe noch keine konkrete Agenda, wolle sich aber als Partei der Mitte etablieren. "Wie werden wir die großen Probleme lösen, vor denen Amerika steht? Nicht links. Nicht rechts. Vorwärts."
Die Hauptsäulen des Parteiprogramms seien die "Wiederbelebung einer fairen, florierenden Wirtschaft" und "mehr Wahlmöglichkeiten für die Amerikaner, mehr Vertrauen in eine funktionierende Regierung und mehr Mitsprache bei unserer Zukunft".
Die Partei basiert auf dem Zusammenschluss dreier Organisationen:
Aus dem Renew America Movement, das 2021 von ehemaligen Republikanern der Regierungen von Ronald Reagan, George Bush, George W. Bush und Donald Trump gegründet wurde.
Ebenso schließt sich die ursprüngliche Forward Party, die vom ehemaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Andrew Yang ins Leben gerufen wurde, der neuen Partei an.
Auch das Serve America Movement, eine vom ehemaligen republikanischen Kongressabgeordneten David Jolly etablierte Gruppe von Demokraten, Republikanern und Unabhängigen ist Teil der neuen Partei.
Die Organisationen waren in den vergangenen Jahren als Reaktion auf das zunehmend polarisierte und festgefahrene politische System der USA entstanden.
Kann die neue Partei Erfolg haben? Politik-Experten sind skeptisch
Historisch gesehen haben dritte Parteien in Amerikas Zweiparteiensystem keinen Erfolg gehabt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts besitzen praktisch nur die Demokratische und die Republikanische Partei Bedeutung. Gelegentlich können sie eine Präsidentschaftswahl beeinflussen, wie Ralph Nader von den Grünen, der im Jahr 2000 dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Al Gore genug Stimmen abknöpfen konnte, um dem Republikaner George W. Bush zum Sieg im Weißen Haus zu verhelfen.
Forward hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 die Parteiregistrierung und den Zugang zu den Wahlen in 30 Bundesstaaten und bis Ende 2024 in allen 50 Bundesstaaten zu erreichen - rechtzeitig vor den Präsidentschafts- und Kongresswahlen 2024.
Eine Rekordzahl von zwei Dritteln der Amerikaner hält einer Gallup-Umfrage aus dem vergangenen Jahr zufolge eine dritte Partei für notwendig. Politische Analysten sind skeptisch, dass sie Erfolg haben kann.
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