Mysteriöser Mord nach 65 Jahren vor Aufklärung
Toter "Junge im Karton" per DNA-Analyse identifiziert: Ermittler suchen Josephs Mörder

Mithilfe moderner Kriminaltechnik könnte ein uralter ungelöster US-Kriminalfall nach 65 Jahren doch noch aufgeklärt werden. Ermittler haben ein Kind, das 1957 tot in einer Kiste bei Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) gefunden wurde, per DNA-Analyse identifiziert: Sein Name ist Joseph Augustus Zarelli. Die Ermittler hoffen, den Mörder des Jungen noch ausfindig zu machen.
Cold Case: Junge wurde 1957 tot in Pappkarton in Philadelphia entdeckt
Der mysteriöse Fall ist Philadelphias ältester ungelöster Mord. Die unbekleidete Leiche des vier Jahre alten Jungen war in eine Decke gehüllt und wies Spuren von zahlreichen Schlägen und Unterernährung auf, als sie am 25. Februar 1957 in einem Pappkarton entdeckt wurde. „Todesursache war stumpfe Gewalteinwirkung“, hatte ein inzwischen pensionierter Ermittler 2021 dem Sender „CBS“ gesagt. Zudem sei das Opfer gewaschen worden und habe die Haare geschnitten bekommen.
Dank der DNA-Analysen habe man die verstorbenen Eltern aber auch lebende Verwandte von Joseph ausfindig gemacht. Und auch eine Geburtsurkunde vom 13. Januar 1953 gefunden, erklärte die Polizei. Die Familie stamme aus der Umgebung Philadelphias. Obwohl so viele Jahre vergangen seien, könnte in diesem Cold Case noch Mordanklage erhoben werden. Die Ermittler hoffen, dass die Veröffentlichung von Josephs Namen neue Hinweise bringt.
Jahrzehntelange Suche nach Mörder von "The Boy in the Box"
Die Ermittlungen, die sich über Jahre zogen, brachten keinen Durchbruch. In der ganzen Stadt waren damals Blätter mit dem Gesicht des blonden Jungen verteilt worden, um die Bevölkerung um Mithilfe zu bitten. Das Kind und der Fall wurden bekannt als „The Boy in the Box“ (Der Junge im Karton) und „America's Unknown Child“ (Amerikas unbekanntes Kind) – so steht es bisher auch auf seinem Grabstein auf Philadelphias Ivy Hill-Friedhof.
Dort waren die Überreste zuletzt 2019 exhumiert worden, um DNA-Proben zu nehmen, berichten US-Medien. „Ich bin froh, dass ich den Namen des kleinen Jungen auf dem Grabstein sehen werde“, sagte eine Mitarbeiterin des Friedhofes. (bst)