Nach Brand im Horror-Haus von WüstefeldKannibalen-Haus mit veganer Botschaft?! PETA fordert Penis-Mahnmal auf Grundstück von Armin Meiwes

Was auf den ersten Blick ein wenig wie Satire oder ein verspäteter Aprilscherz anmutet, ist für die Tierschutzorganisation „PETA“ bitterer Ernst:
Anstelle des abgebrannten Hauses des „Kannibalen von Rotenburg“ im hessischen Wüstefeld sollte bald ein Penis-Mahnmal stehen – zumindest wenn es nach dem Willen der PETA geht. RTL hat Kampagnenleiter Daniel Cox verraten, warum er den Penis-Plan für eine gute Idee hält.
Der Penis steht stellvertretend für Opfer des Kannibalen
In der Nacht auf Montag (17. April) ist in einem Haus in Wüstefeld ein Feuer ausgebrochen. Aber es ist nicht irgendein Haus, sondern das Anwesen von Armin Meiwes, dem „Kannibalen von Rotenburg“, der vor mehr als 20 Jahren Bernd B. tötete und Teile von ihm verspeiste - unter anderem auch den Penis des Opfers.
Das Haus liegt nun in Schutt und Asche, die Erinnerung soll, laut PETA, aber bleiben. Jedoch nicht nur an Bernd B. soll erinnert werden, sondern auch an Millionen von Tieren, „die jedes Jahr in Deutschland unfreiwillig umgebracht werden“, so die Organisation in einer Pressemitteilung.
Die Überraschung an der Geschichte: Die Forderung nach dem Penis-Mahnmal ist nicht neu...
Diskussion seit 2003: PETA schickt Armin Meiwes Brief ins Gefängnis - und erhält eine Antwort!
Im Gespräch mit RTL verrät Daniel Cox, Kampagnen-Teamleiter bei PETA, dass der Plan des Penis-Denkmals seit 2003 ein echter Dauerbrenner bei der Tierschutzorganisation ist – damals begann der Prozess gegen Meiwes. „Es war logisch für uns, jetzt daran anzuknüpfen, wo das Thema wieder so groß in den Medien ist“, so Cox.
Lese-Tipp: Der Fall "Armin Meiwes": Warum wurde er zum "Kannibalen von Rotenburg"?
PETA habe Meiwes 2003 sogar einen Brief ins Gefängnis geschickt, inklusive einem Paket mit vegetarischen Würstchen – um darauf hinzuweisen, dass das Essen von Fleisch generell fragwürdig ist. Egal ob Tier oder Mensch. Der „Kannibale von Rotenburg“ hat auf diesen Brief sogar geantwortet und Verständnis für die Diskussion gezeigt. „Er hat darin zugegeben, dass er nie Gewalt an Tieren verübt hat, sondern nur an Menschen“, so Daniel Cox.
PETA: Penis-Mahnmal soll nicht nur für Bernd B. stehen
Was einige verwirren mag: Das Penis-Mahnmal soll nicht nur für Bernd B. stehen, dessen Geschlechtsteil von Armin Meiwes abgeschnitten und gemeinsam mit B. verspeist wurde, sondern eben auch für Millionen Tiere.
Daniel Cox erklärt die Forderung so: „Das Verspeisen eines Menschen wird als unmöglich angesehen, aber bei Tieren ist es okay. Warum ist es okay, Tieren ein Messer in den Hals zu rammen, Menschen aber nicht? Tiere haben auch Gefühle.“ Außerdem sei Bernd B. damals bereit gewesen, sich von Meiwes töten und aufessen zu lassen, Tiere aber könnten diese Entscheidung nicht treffen.
Im Video: War es Brandstiftung? Haus des "Kannibalen von Rotenburg" abgebrannt
PETA hat bereits einen Penis-Plan: So könnte der Phallus-Felsen aussehen
Die Tierschutzorganisation hat bereits klare Vorstellungen, wie das Phallus-Denkmal aussehen könnte. RTL liegt exklusiv eine Zeichnung der möglichen Statue vor. „Das Denkmal müsste aus Stein sein, die Form eines Penis haben, natürlich mit Hoden“, so Daniel Cox. Auch für die Inschrift gibt es schon Ideen: „In Gedenken an Bernd B. (...), der hier auf eigenen Wunsch starb, sowie an die rund 800 Millionen Tiere, die jährlich in Deutschland gegen ihren Willen ermordet werden. Go vegan!“

Nächster Schritt: Penis-Plan soll Bürgermeister von Rotenburg präsentiert werden
Mit ihrer Idee will PETA nun auch den nächsten Schritt gehen und dem Bürgermeister von Rotenburg, Christian Grunwald, die Idee präsentieren. „Wir sind noch nicht an den Bürgermeister herangetreten, haben es aber vor“, so Cox. „Unsere Hoffnung ist nicht so groß, er wird wohl ablehnen.“ Der nächste Schritt wäre dann, über die Gemeinde herauszufinden, wem das Grundstück gehört und dann mit den Verantwortlichen über die Penis-Statue zu sprechen.
Lese-Tipp: Grusel-Touristen belagern Haus des "Kannibalen von Rotenburg"
Ob dieser Plan Erfolg hat, wird sich zeigen. Der Bürgermeister und die Anwohner dürften von der Idee aber wenig begeistert sein. Schließlich nannte Bürgermeister Christian Grunwald den Brand gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein „Ende mit Schrecken“. Die Brandruine müsste dauerhaft entfernt werden, damit sie nicht zum einem Wallfahrtsort für Gruseltouristen wird, so Grunwald weiter. Diese hatten das Anwesen von Armin Meiwes seit Jahren immer wieder aufgesucht – mit einem steinernen Penis als neue Attraktion könnte der Grusel-Tourismus einen neuen Höhepunkt erleben. Obwohl es darum doch gar nicht geht...