Prozess am Landgericht Paderborn Junge Männer sollen 30-Jährigen totgeprügelt haben

Zwei junge Männer müssen sich seit heute vor dem Landgericht Paderborn verantworten. Sie sollen einen 30-Jährigen grundlos geschlagen haben. Der Mann starb an einer Hirnblutung.

Eine Partynacht, die Martin K. das Leben kostete. Vor einem Kiosk in Paderborn soll er von einer Gruppe Jugendlicher attackiert worden sein. Zwei von ihnen wird heute am Landgericht Paderborn der Prozess gemacht. In der Nebenklage: Der Bruder des Toten.

Tod nach Hirnblutung

Es ist der 1. Mai: Martin K. feiert in der Innenstadt. Im Kiosk will sich der 30-Jährige wohl was zu Trinken kaufen. Dann verwickeln ihn die jungen Männer offenbar in ein Gespräch. Es kommt zum Streit. Laut Anklage soll der 18-Jährige Ahmed A. mehrfach in das Gesicht seines Opfers geschlagen haben. Der damals 16-Jährige Ossama D. bringt den Mann dann mit einem Kopftritt zu Boden, so der Vorwurf. Das Opfer schlägt mit dem Hinterkopf auf dem Asphalt auf. Bei der Obduktion konnte nicht nachgewiesen werden, dass die direkte Gewalteinwirkung zum Tode geführt hat. Deshalb müssen sich die Angeklagten auch nicht wegen Totschlags verantworten. Dem heute 17- jährigen Marokkaner wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Dem 18-jährigen Tunesier gefährliche Körperverletzung. Laut Verteidigung werden sich beide voraussichtlich nächste Woche einlassen.

Bei einer Verurteilung müssen die beiden Angeklagten jeweils mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren rechnen. Das Gericht muss im Laufe des Prozesses klären, ob beide nach Jugendstrafrecht verurteilt werden. Das Verfahren läuft bis Januar.