RTL-Reporterin bei Olympia
Wie soll hier olympisches Flair entstehen? Chinas Machtdemonstration in Peking
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von Pia Schrörs und Judith Radermacher
Am Freitag haben in Peking die Olympischen Winterspiele begonnen. Doch das Coronavirus und Chinas politische Instrumentalisierung der Spiele haben das Sportereignis fest im Griff. Olympisches Flair und Partystimmung? Davon spürt man in Peking so gut wie nichts, wie unsere RTL-Reporterin Pia Schrörs vor Ort berichtet. Wie skurril es hinter den Kulissen bei Olympia zugeht und warum plötzlich der Staat eingreift, als unsere Kollegin einen Busfahrer interviewt, sehen Sie im Video.
Corona sorgt für maximale Verunsicherung unter Sportlern bei den Olympischen Winterspielen
Allein das Wetter macht den olympischen Winterspielen alle Ehre, als unsere Reporterin am Donnerstagmorgen um 5:30 Uhr chinesischer Ortszeit aus Peking bei „RTL Direkt“ über die Stimmung vor Ort berichtet. Frostige minus 16 Grad misst das Thermometer, so kalt, dass dem Kameramann sogar die Brille gefriert.
Eisig ist allerdings auch die Stimmung bei den deutschen Athleten, Corona-Fälle sorgen für maximale Verunsicherung. Wegen des Coronavirus leben die Sportler wie in einer Blase. Die Regeln sind streng.
„Die Sorge hat ja momentan jeder, der hier einreist. Sie müssen sich vorstellen: Jeder Teilnehmer der olympischen Spiele, also auch wir Journalisten, muss jeden Tag einen PCR-Test absolvieren, erst Stunden später bekommt man das Ergebnis,“ berichtet RTL-Reporterin Pia Schrörs.
Extrem belastend, denn sollte der Test positiv ausfallen, wisse man nicht, was danach mit einem geschieht: In welches Quarantäne-Hotel man etwa gebracht wird oder wie lange man sich dort aufhalten muss.
China nutzt Olympischen Winterspiele zur Machtdemonstration
Doch nicht nur intransparente Corona-Regeln schlagen auf die Stimmung, sondern auch die politische Lage vor Ort: China steht immer wieder in der Kritik, die Menschenrechte von Teilen der eigenen Bevölkerung zu missachten. „Wir wissen von der Existenz von Arbeitslagern, wo mehr als eine Millionen Uiguren und andere Minderheiten gefoltert, missbraucht und teilweise ermordet werden“, so RTL-Reporterin Pia Schrörs.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock teilte mit, dass auch Olympia das nicht überdecken könne und sie die Spiele nicht besuchen werde. Wie auch viele andere hochrangige Politiker aus dem Ausland es angekündigt haben. Für China spielt das aber kaum eine Rolle, erklärt unsere Reporterin: „Den normalen Chinesen hier auf der Straße ist das ganz egal, die meisten werden das noch nicht mal wissen und auch dem Machthaber Xi Jinping und dem autoritärem Regime um ihn herum wird das egal sein.“
Dem Regime gehe es vor allem darum, Überlegenheit zu demonstrieren. „Anders noch als bei den Sommerspielen 2008, wo man der Welt sich als guter Gastgeber zeigen wollte. Wo man sich als fortschrittliches Land zeigen wollte, sich beweisen wollte vor der Welt, will China der Welt jetzt nichts mehr beweisen,“ erklärt Pia Schrörs. Vielmehr wisse China, dass die Welt von dem Land abhängig sei. Das Land nutze die olympischen Spiele dafür, Macht zu demonstrieren. (jra)