Kampf um die Kanzler-Kandidatur! CSU-Chef Markus Söder: "Das sind jetzt keine einfachen Tage"
Er ist bereit für die Macht! Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will Kanzlerkandidat der Union werden. Bei der Klausurtagung der Unions-Fraktionsspitze sagte er: „Wenn die CDU bereit wäre, mich zu unterstützen, wäre ich bereit. Wenn die CDU es nicht will, bleibt ohne Groll eine gute Zusammenarbeit.“ Damit setzt Söder CDU-Chef Armin Laschet unter Zugzwang – der will nämlich auch Kanzlerkandidat werden. Am Montag äußerte sich Bayerns Ministerpräsident in der Münchner CSU-Parteizentrale.
CSU-Präsidium einstimmig für Söder als Kanzlerkandidaten
Generalsekretär Blume sagte nach der Präsidiumsschalte, Söder habe "einstimmig" Rückendeckung für seine Kanzlerkandidatur erhalten. "Heute ist nicht der Tag der Entscheidung, sondern der Beginn der Beratung“, so der CSU-Politiker. Söder betonte das freundschaftliche Verhältnis zu Laschet. Er habe ein offenes Gespräch mit dem CDU-Chef geführt, sagte aber auch: Man könne sich nicht abkoppeln von der Mehrheit der Bevölkerung. „Personen spielen nun mal eine zentrale Rolle“, sagte Söder. Dass Personen die Parteien mitziehen und nicht umgekehrt habe man zuletzt bei Landtagswahlen gesehen. „Das sind jetzt keine einfachen Tage, aber es geht um eine entscheidende Weichenstellung“, so der CSU-Chef weiter.
Söder sieht allerdings keine Möglichkeit, zur Wahl des Unions-Kanzlerkandidaten eine Mitgliederbefragung zu machen. Eine solche hatte die CSU-Landtagsfraktion gefordert. Dafür sei die Zeit zu kurz, so Söder. Es müsse aber in die Bundestagsfraktion hineingehört werden. Dazu sei er bei der Sitzung der Fraktion am Dienstag bereit. Er rechne damit, dass die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union im Lauf der Woche fallen werde.
Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen hätten sämtliche Redner, viele auch unter Verweis auf die Umfragen, für den Bayerischen Ministerpräsidenten plädiert, hieß es. Bayerns Finanzminister Albert Füracker beispielsweise sagte nach Angaben aus Teilnehmerkreisen, man könne die CDU nur noch einmal auffordern, in sich zu gehen, wer der Stärkste sei. Es habe bislang keinen Laschet-Effekt gegeben. Er habe die tiefe Sorge, dass die Union Wahlen verliere, nur weil man falsche Schlüsse gezogen habe, sagte Füracker demnach weiter.
Wie reagiert Armin Laschet?

CDU-Chef Armin Laschet erklärte auf der Pressekonferenz nach der Klausurtagung, er habe ein langes Gespräch mit Markus Söder geführt „Unser Ziel ist es, in dieser Lage, in der das Land ist, mit einer Kanzlerin, die aus dem Amt geht, so viel Einigkeit wie möglich zwischen CDU und CSU zu leisten, denn es geht um viel.“
Entschieden haben die Teilnehmer der Klausurtagung aber noch nichts. Die Fraktionen von CDU und CSU und auch die Gremien haben nämlich ein wichtiges Wort mitzureden.
„Wir sind nicht Helmut Kohl und Franz Josef Strauß“, betonte Söder zwar nach der Sitzung. Die beiden hatten sich einen zähen Kampf um die Macht in der Union geliefert. Nach dem heutigen Bekenntnis von Markus Söder sieht es aber so aus, als käme der nächste Machtkampf auf die Union zu. Denn Laschet ist angeschlagen.
In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage stürzt Laschet in der Gunst der Wähler ab. Alle Details können Sie hier nachlesen. Selbst in seinem Bundesland Nordrhein-Westfalen halten die Wähler inzwischen Söder für den besseren Kanzlerkandidaten. Den etwas anderen Faktencheck der Kandidaten lesen Sie in unserer Web Story.
































