„Anlass zur Sorge“

Novavax: Herzmuskelentzündungsrisiko höher als bei anderen Corona-Impfstoffen?

Robert Michael
Ein Mitarbeiterin im Impfzentrum hält eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Novavax in der Hand. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
deutsche presse agentur

Der Novavax-Impfstoff war lange ein großer Hoffnungsträger, um Skeptiker doch noch von einer Impfung gegen Corona zu überzeugen. Doch die Nachfrage blieb ausgesprochen niedrig. Nun sorgt sich die US-Arzneimittelbehörde wegen eines möglichen Risikos einer Herzmuskelentzündung.
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US-Arzneimittelbehörde nach Untersuchungen mit Novavax besorgt

Die US-Arzneimittelbehörde FDA ist besorgt über ein mögliches Risiko einer Herzmuskelentzündung beim Corona-Impfstoff Novavax. Grundlage der neuen Erkenntnisse ist eine vor Kurzem von der Behörde veröffentlichte Analyse klinischer Versuche mit dem Impfstoff.

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US-Arzneimittelbehörde FDA führte Untersuchungen durch: Fälle von Herzmuskelentzündung festgestellt

Bei den Untersuchungen der FDA wurde folgendes festgestellt:

  • Bei Versuchspersonen, die den Impfstoff erhielten, sind sechs Fälle von Herzmuskelentzündungen aufgetreten

  • Bei der Gruppe, die nur ein Placebo erhielt, war es nur ein Fall

  • Insgesamt nahmen 40.000 Menschen an den Studien teil

„Die Identifizierung mehrerer Fälle, die möglicherweise mit dem Impfstoff in Verbindung gebracht werden“, gebe "Anlass zur Sorge", erklärte die FDA. Demnach könnte das Risiko einer sogenannten Myokarditis bei Novavax höher sein als bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna.

Bei letzteren Impfstoffen war gerade bei jungen Männern das Risiko einer Herzmuskelentzündung festgestellt worden, allerdings erst nach den klinischen Versuchen, wie die FDA betonte.

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Novavax-Aktie eingebrochen: „Keine ausreichenden Beweise für kausalen Zusammenhang“

Wie „tagesschau.de“ aktuell berichtet, ist die Aktie des Novavax-Herstellers um 20 Prozent eingebrochen. Das Unternehmen erklärte aber: "Wir glauben, dass es keine ausreichenden Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen den Myokarditisfällen und dem Impfstoff gibt."

Der Novavax-Impfstoff sei bereits in zahlreichen europäischen Ländern zugelassen. Dieser ist proteinbasiert und unterscheidet sich von anderen in der EU zugelassenen Vakzinen, bei denen es sich entweder um sogenannte mRNA- oder Vektorimpfstoffe handelt. Nun soll ein unabhängiger Expertenausschuss der FDA zusammentreten und das Risiko des Novavax-Impfstoffs erneut bewerten. (ntv/mjä)