„Die ständige Angst um Nils‘ Leben begleitet uns täglich“

Akute Leukämie! Der kleine Nils (4) sucht sein Weihnachtswunder

Der kleine Nils (4) hat akute Leukämie. Er benötigt dringend einen passenden Knochenmarkspender.
Der kleine Nils (4) hat akute Leukämie. Er benötigt dringend einen passenden Knochenmarkspender.
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von Metin Turan

Der Befund kam per Zufall, seitdem ist alles anders im Leben von Nils und seinen Eltern Stephanie und Dennis: „Für uns gibt es praktisch keinen Alltag mehr.“ Der vierjährige Nils aus Seelze bei Hannover hat akute Leukämie. Eine monatelange Intensivtherapie beginnt, kann den Blutkrebs aber nicht besiegen. Eine Stammzelltransplantation ist jetzt die einzige Chance auf Heilung.

Jeder schöne Augenblick zählt

Jede gemeinsame freie Zeit nutzen Nils und seine Eltern zum Spielen, und um Kraft zu tanken.
Jede gemeinsame freie Minute nutzen Nils und seine Eltern zum Spielen und um Kraft zu tanken.
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Nils ist erschöpft. Früher hat der vierjährige Junge mit viel Ausdauer gespielt und getobt. Doch die vielen ambulanten Termine und stationären Krankenhausaufenthalte strengen ihn sehr an. „Man merkt ihm ab der Mittagszeit eine andauernde Erschöpfung an“, erzählt Papa Dennis im Gespräch mit RTL. „Er macht alles gut mit. Dennoch merkt man ihm sehr doll an, dass die vielen Untersuchungen und Behandlungen an seiner Verfassung und seinem Gemüt nagen. Jede freie Minute, die als Spielzeit bleibt, wird von Nils mit Kusshand angenommen. Und die gemeinsame freie Zeit zum Spielen sind für ihn Glückseligkeit pur.“

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Rückfall nach monatelanger Therapie

Der Schock für Nils und seine Familie kommt vor acht Monaten. Zufällig wird am 21. April bei dem vierjährigen Jungen akute Leukämie festgestellt. Nils wird monatelang therapiert. Zuerst sieht es so aus, dass Nils die lebensbedrohliche Krankheit besiegt hat. Doch dann kommt der Blutkrebs zurück. „Mit der erneuten Diagnose der Leukämie wurde uns der Boden unter den Füßen weggezogen, uns fehlen immer noch die Worte. Die ständige Angst um Nils’ Leben begleitet uns täglich und es fällt schwer, sich abzulenken“, beschreibt Nils‘ Papa Dennis die Situation. Doch Nils und seine Familie geben nicht auf, wollen jede gemeinsame Minute genießen und sich von schlechten Gedanken nicht einnehmen lassen. „Für Nils will und muss man stark sein“, betont Papa Dennis. Auch wenn für sich selbst wenig Kraft übrigbleibe.

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Nils benötigt unbedingt einen passenden Knochenmarkspender

Nils‘ zweite Chemotherapie startet am 12. Dezember, vier Tage nachdem der scheinbar besiegte Blutkrebs erneut ausbricht. Um den Krebs besiegen zu können, benötigt der vierjährige Junge unbedingt eine passende Knochenmarkspende.

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Darüber hinaus benötigt Nils aber auch sehr viel eigene Kraft, um transplantationsfähig zu sein, betont sein Papa: „Darauf haben wir keinen direkten Einfluss. Und es Bedarf der medizinischen Wirksamkeit der Medikamente. Wir können ihm nur ein bestmögliches Umfeld bieten, so dass er viel Kraft daraus schöpfen kann. Um Energie für den eigenen inneren Kampf zu haben.“

Jeder kann Nils helfen

Das Schicksal des kleinen Nils bewegt viele. Er und seine Eltern bekommen große Unterstützung von Freunden und seiner Familie. Einkaufen, Wäsche waschen, Essen kochen – vieles wird ihnen im Alltag abgenommen. „Wir sind froh, vielseitige Unterstützung zu bekommen“, erzählt Nils‘ Vater im RTL-Gespräch. „Damit wir die wenige Zeit, die bleibt, Nils schenken können.“ Doch das Wichtigste sei jetzt, den passenden Knochenmarkspender zu finden. Dabei könne jeder helfen – mit einer Registrierung bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Oder mit einer Geldspende. Jede Typisierung kostet 40 Euro und wird alleine aus Spendengeldern finanziert.

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„Alleine können wir es nicht schaffen“

Trotz der schrecklichen Diagnose – Nils gibt nicht auf. Und noch mehr: Er behält seine Lebensfreude. Er trägt den Schalk im Nacken und schafft es in jeder schwierigen Situation, die Stimmung wieder aufzuhellen, sagen seine Eltern. Das mache er nicht mit Worten, sondern mit seiner Anwesenheit. „Nils hat uns gezeigt, dass es nur wenig braucht, um glücklich zu sein. Wir wissen, wofür wir kämpfen. Und wir tun alles, was notwendig ist. Aber alleine können wir es nicht schaffen,“ erzählt Nils‘ Papa Dennis. Deswegen wünschen sich Nils und seine Familie möglichst viele Registrierungen bei der DKMS. Und Teilungen des Aufrufs. Damit Nils und weitere erkrankte Personen die Chance auf Leben bekommen. „Vieles im Leben kann man kaufen. Aber das Wesentliche ist unbezahlbar.“

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