Drei Autos krachen aufeinander
Nach Unfall mit 4 Verletzten: Gaffer setzen sich auf Campingstühle und glotzen die Opfer an
Über diese Distanzlosigkeit ist sicher nicht nur die Feuerwehr im niedersächsischen Edewecht irritiert: Nach einem Auffahrunfall mit vier Verletzten fanden sich in der Nähe der Unfallstelle nicht nur die üblichen Gaffer ein, nein – die Schaulustigen hatten sich Klappstühle mitgebracht, um den Blick auf Blut, Verletzte und Rettungsarbeiten bequem und gemütlich verfolgen zu können.
Feuerwehr stellt Sichtschutzwände auf
Weil zunächst unklar war, wie viele Menschen bei dem Unfall mit drei Autos in der Kleinstadt bei Oldenburg verletzt wurden, rückten die Rettungsmannschaften mit einem Großaufgebot an. Sie mussten einen "mittelschwer" Verletzten und drei Leichtverletzte versorgen.
Und sich gegen ungebetene Gäste schützen. Sichtschutzwände wurden aufgestellt. Dirk Gerdes-Röben von der Feuerwehr Edewecht erklärt: "Wir wurden gerufen, um Absperrmaßnahmen vorzunehmen. Dabei stellten wir fest, dass Leute in der Nachbarschaft Klappstühle aufgestellt und es sich gemütlich gemacht haben."
Die Art und Weise sei kaum nachvollziehbar – der Feuerwehrmann findet deutliche Worte. "Das löst Kopfschütteln bei uns aus." Schaulustige seien Normalität, mit der Rettungskräfte umgehen müsste, aber "dass man sich so häuslich niederlässt, ist ein Novum." (uvo)