Kein Fuchs, kein Wolf
Neues Raubtier breitet sich in Deutschland aus!

Ein neues Raubtier breitet sich in Deutschland aus!
Dass der Wolf seinen Weg zurück nach Deutschland gefunden hat, war schon eine große Überraschung. Doch jetzt lässt sich offenbar noch ein weiteres Wildtier bei uns nieder. Dieses kommt eigentlich vom Balkan, breitet sich aber seit einigen Jahren immer weiter aus. Überführt hat den scheuen Räuber ein DNA-Test.
"Deutschland hat eine neue Tierart"
Künftig könnte neben Fuchs und Wolf ein dritter größerer Räuber vermehrt Spuren hinterlassen: der Goldschakal. Laut Deutscher Wildtier Stiftung breitet sich die ursprünglich in Asien und auf dem Balkan lebende Spezies nach Nord- und Westeuropa und damit auch in Deutschland aus.
„Deutschland hat eine neue Tierart“, sagt Jörg Tillmann von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt dem Magazin National Geographic. Wie viele Goldschakale mittlerweile hierzulande leben, sei jedoch schwer zu sagen. Die nachtaktiven Tiere leben versteckt. Der Experte gehe aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl weit über den bisherigen Beobachtungen liegt.
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Lanuv: Goldschakal steht nicht unter Artenschutz
Der Goldschakal wurde mittlerweile in fast jedem Bundesland nachgewiesen. 1997 gab es den ersten Nachweis für Deutschland in Brandenburg, 2021 den ersten Nachweis eines ganzen Wurfes für Deutschland in Baden-Württemberg. 2022 folgten Rudelnachweise in Niedersachsen und erneut in Baden-Württemberg. Mittlerweile ist die Art, die sich mal in Nordafrika wohlfühlte, sogar bis nach Skandinavien vorgedrungen.
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Laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) steht der Goldschakal nicht unter Artenschutz.
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Goldschakal: Wenig wählerischer Allesfresser
Schakale sind langbeinige, schnelle Jäger, kleiner als Wölfe und etwas größer als Füchse. In etablierten Wolfsterritorien wird der Goldschakal sich bisherigen Erkenntnissen zufolge allerdings kaum niederlassen – sein großer Bruder stellt eine tödliche Gefahr für ihn dar.
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Die etwa acht bis zehn Kilogramm schweren Goldschakale – besonders große Exemplare können nach Angaben des Umweltamtes in Ausnahmefällen ein Gewicht von etwa 15 Kilogramm erreichen – leben in der Regel als Paare zusammen. Sie besetzen feste Territorien von etwa drei Quadratkilometern, die sie gegen andere Goldschakale verteidigen. Die Tiere ernähren sich überwiegend von Insekten, Nagetieren, Vögeln und Amphibien.

Goldschakal ist "Profiteur des Klimawandels"
Sollte sich der scheue Räuber hierzulande fest etablieren, verändere er das heimische Ökosystem, sagt Jörg Tillmann von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zu National Geographic. Der Neuzugang solle nun wie auch der Wolf durch ein umfangreiches Monitoring erfasst werden, ehe ein exakter Managementplan definiert werde.
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Dass der Goldschakal überhaupt nach Europa gewandert ist, hat übrigens einen Grund. WWF-Sprecher Roland Gramling zu RTL: „Der Goldschakal ist ein Profiteur des Klimawandels, ausnahmsweise mal, weil eben bei uns sich das Klima den Bedingungen anpasst, die er braucht.“ (kra)
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