Wer alles berechtigt istFörderung für neuen Kühlschrank: Bis zu 400 Euro sind drin!

Morgens, mittags, abends: Unseren Kühlschrank öffnen und schließen wir mehrmals täglich. Aber wissen Sie eigentlich, wie viel Strom Ihr Kühlschrank verbraucht? Er gehört zu den Top-5-Stromfressern Ihres Haushalts! In Zeiten von explodierenden Strompreisen lohnt es sich zu prüfen, ob man den Stromverbrauch des alten Geräts senken kann oder ob sich eine Neuanschaffung rechnet. Denn unter bestimmten Voraussetzungen winkt sogar eine finanzielle Förderung.
Wie viel verbraucht ein Kühlschrank eigentlich?
Grundsätzlich lässt sich zum Stromverbrauch von Kühlschränken Folgendes sagen: Je neuer Ihr Gerät ist, desto weniger verbraucht es auch. Laut co2online.de frisst ein gut 20 Jahre alter Kühlschrank bis zu 330 kWh im Jahr. Das ist rund dreimal so viel wie ein mittelgroßer Schrank mit der höchsten Energieeffizienzklasse. Bei einem aktuellen Strompreis von rund 30 Cent je kWh würden wir für ein Modell aus der besten Klasse (Verbrauch laut co2online.de 90 bis 125 kWh) zwischen 27 und 38 Euro im Jahr bezahlen. Deutlich teurer ist dementsprechend ein Gerät mit 330 kWh – dafür stehen am Jahresende rund 100 Euro auf der Stromrechnung.
Ein weiteres Beispiel: Ein rund zehn Jahre alter Kühlschrank verbraucht ca. 215 Kilowattstunden. Bei dem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh bedeutet das im Vergleich bei einem Modell aus der besten Klasse eine Ersparnis von fast 30 Euro. Dass neuere Schränke deutlich mehr Geld einsparen, schreibt auch das Vergleichsportal Verivox.
Wann lohnt sich ein Austausch?
Auch wenn Ihr Gerät schon viele Jahre auf dem Buckel hat – ein Neugerät ist zwar nicht immer die preiswerteste Lösung, kann sich aber durchaus lohnen. „Pauschal lässt es sich nicht beantworten, wann ein Tausch sinnvoll sein könnte. Am besten misst man das vorhandene Gerät einmal nach. Dazu eignet sich ein Strommessgerät, das zum Beispiel auch in unseren Beratungsstellen ausgeliehen werden kann“, so Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW. Neu kosten die Tools zum Strom-Check zwischen 15 und 30 Euro.
Wenn Sie den exakten Stromverbrauch Ihres Geräts messen und mit einem neuen Gerät vergleichen, haben Sie es schwarz auf weiß. Falls Sie kein Gerät zur Hand haben, ist die durchschnittliche Lebensdauer von Kühlschränken hilfreich für eine Entscheidung – sie liegt bei 15 Jahren.
Wie groß muss der Kühlschrank sein?
Dieses Alter nennt auch Sören Demandt von der Verbraucherzentrale als Richtwert: „Meistens lohnt sich der Austausch von funktionierenden Geräten finanziell und ökologisch nicht besonders - außer bei ganz alten Geräten: Kühlschränke, die älter als 15 Jahre sind, verbrauchen im Schnitt so viel, dass sich hier auch ein Austausch lohnen kann.“ Gerade wenn Sie über ein neues Gerät in der gleichen oder einer ähnlichen Größe nachdenken – dann ist es durchaus sinnvoll, die beiden Werte gegenüberzustellen und zu vergleichen. Denn dann sparen sie häufig nur wenig oder die Anschaffung rechnet sich erst in vielen Jahren.
Anders sieht das oft bei einem Tausch von groß zu klein aus: Wenn Sie alleine oder zu zweit einen Kühlschrank mit 300 Litern Volumen haben, kann sich eine Neuanschaffung eines kleineren Kühlgeräts schon rechnen. Denn für zwei Personen reichen 150 Liter in der Regel aus. In zu großen Schränken wird unnötig Energie und Geld für die Kühlung von Freiräumen verschwendet. Die Investition in einen kleineres und effizienteres Gerät haben Sie durch den geringeren Energieverbrauch oft schon in wenigen Jahren wieder drin.
Neuer Kühlschrank? Was Stiftung Warentest empfiehlt
Wenn Sie überlegen, sich einen neuen Kühlschrank zu kaufen: Es gibt effiziente Modelle schon für wenige hundert Euro. Gute und kleinere Modelle empfiehlt Stiftung Warentest ab einem Preis von rund 300 Euro.
Für Single- oder Zwei-Personen-Haushalte reichen in der Regel 150 Liter Volumen aus. Ab drei Personen wird rund 300 Liter Volumen empfohlen. Sparsame und lohnenswerte Modelle dieser Größe gibt es laut Stiftung Warentest ab 500 bis 600 Euro – Warentest-Sieger in Sachen Energie-Effizienz wurde ein Kühlschrank von Bauknecht* für knapp 570 Euro. Eine Neuanschaffung ist also erstmal eine beträchtliche Investition.
Mehrere hundert Euro Förderung für neuen Kühlschrank: Wer bekommt sie?
Doch es gibt Unterstützung aus Förderprogrammen. Ein Zusammenschluss aus Organisationen bietet in Deutschland den „Stromspar-Check in einkommensschwachen Haushalten“ an. Sie dürfen an diesem Check teilnehmen, wenn Sie unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen oder eine der folgenden Unterstützungen beziehen:
Sozialhilfe
Wohngeld
Grundsicherung
geringe Rente
Bürgergeld (früher Arbeitslosengeld II oder „Hartz IV“)
Kinderzuschlag
Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
Die kostenlose Beratung kann am Telefon, in der Sprechstunde, per Video-Chat oder in Ihrer Wohnung stattfinden und dauert je nach Form des Termins unterschiedlich lang. Während des Checks erhalten Sie Tipps für Einsparungen, ein kostenloses Soforthilfepaket mit Energie- und Wasserspar-Technik und eine Auswertung Ihres Energieverbrauchs. Außerdem bekommen Sie einen Gutschein (zwischen 100 Euro und 200 Euro, abhängig von der Personenzahl im Haushalt) für einen neuen energieeffizienteren Kühlschrank, wenn Sie die folgenden Punkte beachten:
Durchführung des Stromspar-Checks
Das zu ersetzende Gerät ist älter als zehn Jahre
Das Neugerät hat kein größeres Volumen und eine vergleichbare Bauart zum alten Gerät
Das neue Gerät muss mindestens 200 kWh weniger im Jahr verbrauchen
Das Altgerät muss fachgerecht und mit Nachweis entsorgt werden
Bundesländer wie zum Beispiel Berlin, Sachsen-Anhalt, Saarland und Nordrhein-Westfalen stocken den Betrag noch auf. In NRW sind bis zu 200 Euro zusätzlich drin – abhängig ist das dort von der Größe des Haushalts und es müssen mindestens 50 Euro aus der eigenen Tasche dazu bezahlt werden. Falls Sie mehr als die 100 Euro bekommen, werden Ihnen die Zusatz-Förderbeiträge des Bundeslandes, etwa die bis zu 200 Euro aus NRW, auch durch den „Stromspar-Check“ ausgezahlt. Laut Wirtschaftsministerium NRW soll dieses Projekt noch bis Mitte 2024 laufen.
Im Internet finden Sie weitere Informationen über aktuelle Förderprogramme von Bundesländern, Kommunen und anderen Organisationen.
Sechs Spartipps: So verbraucht Ihr Kühlschrank weniger Strom

Temperatur: Optimal eingestellt ist Ihr Gerät, wenn Sie im Kühlraum einen Wert von sechs bis sieben Grad messen. Wichtig: Jedes Grad kälter verbraucht rund zehn Prozent mehr Energie.
Standort: Ein Kühlschrank sollte nie neben einer Wärmequelle wie Backofen, Herd oder Heizung stehen. Er sollte auch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Denn: Je wärmer es in der Umgebung ist, desto mehr muss das Gerät kühlen und verbraucht entsprechend mehr Energie.
Tür: Diese sollten Sie immer nur so kurz wie nötig aufmachen. Wenn viel warme Luft in den Kühlschrank kommt, muss er diese mit mehr Energie wieder herunterkühlen.
Gefrierfach: Das am besten mehrmals im Jahr abtauen. Denn durch vereiste Fächer erhöht sich der Energiebedarf deutlich. Bei Eisschichten mit einer Dicke von mehreren Millimetern kann das Gerät bis zu 30 Prozent mehr Energie für die Kühlung brauchen.
Lebensmittel: Warmes Essen sollte auf keinen Fall in den Kühlschrank gestellt werden. Dadurch erhöht sich sonst die Temperatur im Kühlraum, die, klar, auch wieder vom Gerät gesenkt wird. Also: Lebensmittel erst richtig abkühlen lassen.
Lüftungsschlitze: Wärme, die der Kühlschrank-Motor während des Betriebs erzeugt, muss problemlos abziehen können. Deshalb: Lüftungsschlitze immer freihalten und zum Beispiel keinen Mülleimer davor stellen. Beim Aufstellen des Schranks auch darauf achten, dass er nicht direkt an der Wand steht, sondern ein paar Zentimeter Platz dazwischen sind. Denn: Warme Luft in der Umgebung kann zu höheren Temperaturen im Gerät führen.
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