Kinder mussten den Kopfschuss mit ansehen
Nach Kopfschuss in Delmenhorst: Ehemann gerät ins Visier der Ermittler

Am Freitag (10. Februar) erschütterten Schüsse auf ein fahrendes Auto die niedersächsische Stadt Delmenhorst. Gegen 16 Uhr war eine Mutter mit ihren drei Kindern im Auto in einem Wohngebiet unterwegs. Plötzlich machte ein Fahrradfahrer vor ihr halt, zog eine Waffe und schoss auf den BMW. Die 35-jährige Frau wurde schwer am Kopf verletzt. Wenige Stunden nach der Tat wurde ein Mann vorläufig festgenommen, doch der ist inzwischen wieder auf freiem Fuß. Jetzt ist der Ehemann der Dreifach-Mutter ins Visier der Ermittler geraten.
Steckt ein Familiendrama hinter dem Mordversuch?
Der ebenfalls 35 Jahre alte Ehemann des Opfers werde nun als Beschuldigter in den Ermittlungen geführt, heißt es von der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag. Nach der Tat in der niedersächsischen Stadt am Freitag war der 35-Jährige zunächst nur als Zeuge befragt worden. Er sei weiter auf freiem Fuß.
Die Polizei in Delmenhorst richtete eine Mordkommission ein, die Ermittlungen werden „unter Hochdruck geführt“, heißt es in einer Pressemitteilung am Montag. Einem Bericht der „Kreiszeitung“ zufolge suchten Polizisten in einer Parkanlage in der Innenstadt nach der Tatwaffe, Taucher suchten in einem Wassergraben.
Dreifachmutter musste notoperiert werden
Die drei kleinen Kinder im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren mussten mit ansehen, wie die Kugel die Fensterscheibe des BMWs durchbrach und ihre Mutter im Gesicht traf. Die schwer blutende Frau wurde von Ersthelfern versorgt, ehe sie von den Rettungskräften in eine Klinik gefahren und dort notoperiert wurde. Ihre Kinder mussten von der Notfallseelsorge betreut werden. Wie die Ersthelfer die furchtbare Tat vor Ort erlebt haben, sehen Sie im Video.
Verdacht gegen 41-Jährigen aus Delmenhorst erhärtet sich nicht
Nur etwa vier Stunden nach dem schrecklichen Vorfall konnte die Polizei einen „dringend tatverdächtigen“ Mann ermitteln. In der Nähe seiner Wohnanschrift nahm sie den 41-Jährigen aus Delmenhorst vorläufig fest. Er sollte am Samstag (11. Februar) dem Haftrichter vorgeführt werden.
Jetzt ist der Mann wieder auf freiem Fuß. „Der dringende Tatverdacht gegen den 41-jährigen Delmenhorster ließ sich nicht erhärten“, teilte die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg in einer Pressemitteilung mit. Am frühen Samstagabend sei er aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen worden.
Bereits am Freitag teilte die Polizei RTL mit, dass das Opfer wohl nicht zufällig getroffen wurde und der Tatverdächtige wegen seiner Verbindungen zu der Familie in das Visier der Polizei geriet. (hzi/kzi mit dpa)