"Die Hälfte wird abgefackelt!"
Nach Güterzugunfall bei Leiferde: Gas wird abgepumpt
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Nach dem Güterzugunfall auf der Bahnstrecke Hannover-Berlin hat das Abpumpen des Gases aus den Waggons begonnen. „Um die 50 Spezialeinsatzkräfte und Feuerwehrleute sind vor Ort. Weil die Wagen liegen, können sie nur zur Hälfte abgepumpt werden. Die andere Hälfte wird kontrolliert verbrannt über eine Fackel“, so Carsten Schaffhauser, Pressesprecher der Feuerwehr Meinersen im Gespräch mit RTL am Montag morgen.
Vier Kesselwagen mit 200 Tonnen Gas
Am Sonntagmittag begann die Feuerwehr mit dem Abpumpen des explosiven Propangases. „Dazu wurden am Samstag Spezialpumpen in Stellung gebracht“, so Schaffhauser. Das Abpumpen des Gases aus den vier umgekippten Kesselwaggons werde Tage beanspruchen. Derzeit sind noch sechs havarierte Waggons an der Unfallstelle, darunter die vier Kesselwagen mit ursprünglich 200 Tonnen Gas.
Explosionsgeschützte Lüfter für künstlichen Wind
Am Samstagabend hatten sich die Arbeiten an der Unfallstelle zunächst verzögert. „Beim leckgeschlagenen Waggon hatte sich wegen der vorherrschenden Windstille eine Gaswolke gebildet“, sagte Schaffhauser. Die Einsatzkräfte seien aus Sicherheitsgründen aus der Gefahrenzone gebracht worden. Explosionsgeschützte Lüfter seien eingesetzt worden, um künstlichen Wind zu erzeugen.
Am frühen Donnerstagmorgen hatte ein Güterzug auf der wichtigen West-Ost-Verbindung in der Höhe von Leiferde an einem Signal gehalten. Ein nachfolgender Güterzug war aus zunächst ungeklärter Ursache aufgefahren. Vier Waggons kippten um, auch die Oberleitung wurde beschädigt. Der auffahrende Zug bestand aus 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen. Der Kohlenwasserstoff ist hochentzündlich - bei der Bergung muss das Risiko von Explosionen beachtet werden.
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Sonderkulanz für Fahrgäste mit gebuchter Reise
Die Bergung der verunglückten Gas-Güterwaggons und die Reparatur des zerstörten Trassenabschnitts auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin werden noch mehrere Tage dauern. Die Strecke bleibe bis mindestens Freitag, den 27. November gesperrt, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntag. Für Fahrgäste, die eine geplante Reise verschieben möchten, gilt eine Sonderkulanz: Schon gebuchte Fernverkehrstickets können bis einschließlich 4. Dezember flexibel genutzt, Sitzplatzreservierungen kostenfrei storniert werden. (dpa/kst)