"Ich hatte damit nichts zu tun"
Nach Anzug-Desaster: Skisprung-Kontrolleur wehrt sich gegen massive Kritik

Jetzt wehrt sich der Material-Kontrolleur! Nach der Olympia-Farce vom Montag und der Disqualifikation mehrerer Skispringerinnen weist der Finne Mika Jukkara alle Schuld von sich – und zeigt auf seine Kollegin.
"Das war gar nicht möglich"
Der finnische Material-Kontrolleur Mika Jukkara spricht nach dem Anzug-Wahnsinn vom Mixed-Wettbewerb Klartext. "Die Disqualifikationen wurden einzig von Frau Aga Baczkowska ausgesprochen. Ich hatte damit nichts zu tun", stellte der 58-Jährige in einer schriftlichen Stellungnahme klar.
Bei der Mixed-Premiere waren fünf Springerinnen aus vier Top-Nationen wegen zu großer Anzüge disqualifiziert worden, betroffen war auch Katharina Althaus (Oberstdorf). Alle vier Nationen hatten dadurch keine Chancen mehr auf die Medaillen.
Anschließend war auch Männer-Kontrolleur Jukkara hart angegangen worden. "Irgendeine Person hat fälschlicherweise behauptet, dass ich während der Kontrollen in der Kabine der Frauen war. Das ist nicht wahr. Da ich gleichzeitig die Männer kontrolliert habe, war das auch gar nicht möglich", schrieb der FIS-Inspekteur. Für die Frauen sei einzig die Polin Baczkowska zuständig gewesen.
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Auch Bundestrainer Stefan Horngacher hatte Jukkara kritisiert, bezog sich dabei aber vor allem auf die zahlreichen Kontrollen und Disqualifikationen während der Weltcupsaison.
Auch gegen diese Kritik wehrte sich Jukkara. "Wir haben während der Saison die Regeln genauer eingehalten und die Kontrollen genauer durchgeführt als in den vergangenen Jahren. Das Ergebnis kann man bei den Männern sehen, die Anzüge ähneln sich deutlich mehr als in der Vergangenheit. Das sorgt für mehr Fairness und führt unseren Sport in einer fairere und sicherere Richtung", so Jukkara.
Zuvor hatte auch schon die polnische Materialkontrolleurin Agnieszka Baczkowska auf die Kritik an ihrer Person reagiert. „Darüber kann ich mich nicht freuen. Aber wenn sich die Teams oder die Athleten selbst nicht an die Regeln halten, müssen sie damit rechnen, dass sie erwischt werden, und das endet leider mit einer Disqualifikation“, sagte sie dem polnischen Sender TVP Sport. „Es ist eine Arbeit, die manchmal undankbar sein kann. Vor allem, wenn es Situationen wie diesmal gibt, wo wir Spitzenathleten im Mixed-Wettbewerb disqualifiziert haben.“ (msc/sid/dpa)