Jubel-Foto mit Flaggen der Ukraine und Israels

Mit Tochter (11) aus Ukraine geflohen: Walentyna Werezka gewinnt Jerusalem-Marathon

25.03.2022, Israel, Jerusalem: Valentyna Veretska, Läuferin aus der Ukraine, steht mit der ukrainischen und der israelischen Fahne, nachdem sie den ersten Platz bei den Frauen im Jerusalem-Marathon gewonnen hat. Die 31-jährige Veretska nahm an dem Rennen teil, nachdem sie mit ihrer 11-jährigen Tochter kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar geflohen war. Foto: Mahmoud Illean/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ukrainische Marathon-Läuferin Werezka gewinnt in Jerusalem - nach ihrer Flucht aus der Ukraine
OB sj nwi, dpa, Mahmoud Illean

Märchenhafter Marathon-Sieg als Mutmacher: Die Ukrainerin Walentyna Werezka hat den Jerusalem-Marathon am Freitag gewonnen – wenige Wochen nach ihrer Flucht vor dem Krieg in ihrem Heimatland. Gemeinsam mit ihrer elf Jahre alten Tochter ist sie übereinstimmenden Berichten zufolge im Februar aus der Ukraine nach Polen geflohen. Der Mann der 31-Jährigen ist laut den Organisatoren des Marathons in der Ukraine geblieben, um der Armee zu dienen.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Walentyna Werezka: Jubel im Ziel mit ukrainischer Fahne

Im Ziel feierte Werezka den Marathon-Sieg mit der israelischen und der ukrainischen Fahne. Die über 42 Kilometer lange Strecke hatte sie in 2:45:54 Stunden bewältigt – als schnellste Frau des Wettbewerbs. Werezka war eine von rund 40 ukrainischen Teilnehmern, die an dem Rennen in der Altstadt von Jerusalem teilnahmen.

„Ich musste der Welt zeigen, dass Friede und Liebe das Wichtigste sind“, sagte die 31-Jährige laut dem Leichtathletik-Magazin „Athletics Weekly“. Sie habe fast einen Monat nicht trainiert, aber nach der Einladung zum Jerusalem-Marathon gewusst, dass sie laufen müsse.

Walentyna Werezka über ihre Flucht

Die Ukrainerin floh mit ihrer Tochter aus Mykolajiw im Süden des Landes, wie die „New York Times“ berichtet. Laut „Athletics Weekly“ sagte die 31-Jährige über die Flucht: „Als wir die Grenze erreichten, war es sehr kalt und da waren vielleicht eine Million Menschen.“ Es seien Frauen jeden Alters und Kinder dort gewesen, frierend und verängstigt. „Wir haben eine Nacht an der Grenze verbracht, es war so kalt: Manche Menschen sind nicht mehr aufgewacht“.

Nach ihrem überraschenden Marathon-Triumph sagte die Siegerin vor TV-Kameras in Jerusalem auf englisch: „Ich hoffe, das alles ist sehr bald vorbei und wir können wieder lachen und lächeln.“ Sie sende all ihre Liebe in die Welt, um Frieden zu schaffen, so Werezka weiter. (swi, mit sid und reuters)

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist

Playlist 50 Videos

So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen

Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier!