Jubel-Foto mit Flaggen der Ukraine und Israels
Mit Tochter (11) aus Ukraine geflohen: Walentyna Werezka gewinnt Jerusalem-Marathon

Märchenhafter Marathon-Sieg als Mutmacher: Die Ukrainerin Walentyna Werezka hat den Jerusalem-Marathon am Freitag gewonnen – wenige Wochen nach ihrer Flucht vor dem Krieg in ihrem Heimatland. Gemeinsam mit ihrer elf Jahre alten Tochter ist sie übereinstimmenden Berichten zufolge im Februar aus der Ukraine nach Polen geflohen. Der Mann der 31-Jährigen ist laut den Organisatoren des Marathons in der Ukraine geblieben, um der Armee zu dienen.
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Walentyna Werezka: Jubel im Ziel mit ukrainischer Fahne
Im Ziel feierte Werezka den Marathon-Sieg mit der israelischen und der ukrainischen Fahne. Die über 42 Kilometer lange Strecke hatte sie in 2:45:54 Stunden bewältigt – als schnellste Frau des Wettbewerbs. Werezka war eine von rund 40 ukrainischen Teilnehmern, die an dem Rennen in der Altstadt von Jerusalem teilnahmen.
„Ich musste der Welt zeigen, dass Friede und Liebe das Wichtigste sind“, sagte die 31-Jährige laut dem Leichtathletik-Magazin „Athletics Weekly“. Sie habe fast einen Monat nicht trainiert, aber nach der Einladung zum Jerusalem-Marathon gewusst, dass sie laufen müsse.
Walentyna Werezka über ihre Flucht
Die Ukrainerin floh mit ihrer Tochter aus Mykolajiw im Süden des Landes, wie die „New York Times“ berichtet. Laut „Athletics Weekly“ sagte die 31-Jährige über die Flucht: „Als wir die Grenze erreichten, war es sehr kalt und da waren vielleicht eine Million Menschen.“ Es seien Frauen jeden Alters und Kinder dort gewesen, frierend und verängstigt. „Wir haben eine Nacht an der Grenze verbracht, es war so kalt: Manche Menschen sind nicht mehr aufgewacht“.
Nach ihrem überraschenden Marathon-Triumph sagte die Siegerin vor TV-Kameras in Jerusalem auf englisch: „Ich hoffe, das alles ist sehr bald vorbei und wir können wieder lachen und lächeln.“ Sie sende all ihre Liebe in die Welt, um Frieden zu schaffen, so Werezka weiter. (swi, mit sid und reuters)
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