Prozessauftakt in Darmstadt
Mit 45 Messerstichen getötet: Mann gesteht Tat an Ex-Freundin

Sie will ihren Autoschlüssel aus der Wohnung ihres Ex-Freundes holen – und muss daraufhin sterben. Einem 25-Jährigen wird vorgeworfen, seine Ex-Freundin (30) getötet zu haben. Heute startet der Prozess am Darmstädter Landgericht.
Aufgelauert und zugestochen?
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, am 24. November vergangenen Jahres mit einem Messer auf seine Ex-Freundin losgegangen zu sein und sie mit 45 Messerstichen getötet zu haben. Doch handelte der 25-Jährige heimtückisch?
„Der Vorwurf der Heimtücke stützt sich eben auf den Umstand, dass der Beschuldigte seiner Ex-Freundin vor der Tat noch geschrieben haben soll, dass er unterwegs sei, auf der Arbeit sei, weshalb sich die Geschädigte ahnungslos in die Wohnung begeben haben soll“, sagt Staatsanwalt Ansgar Martinsohn.
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Angeklagter teilt Mord in Chatgruppe mit
Der Bruder des Opfers gibt an, während der Tat vor dem Haus auf seine Schwester gewartet zu haben. Nachdem seine Anrufe bei ihr unbeantwortet bleiben und keiner die Haustür öffnet, verständigt er die Polizei. Die Beamten finden seine Schwester schwerverletzt in der Wohnung. Die Frau stirbt wenig später am Tatort.
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Der Angeklagte soll nach der Tat in eine Chatgruppe geschrieben haben, dass er seine Ex-Freundin getötet habe. Gruppenmitglieder alarmierten deshalb ebenfalls die Polizei. Die 30-Jährige hatte sich kurz zuvor von ihm getrennt, weil er sie geschlagen habe. „Wir gehen davon aus, dass das das Motiv für die Tat war, und der Tat ein gewisser Bestrafungscharakter zugrunde liegt“, sagt der Staatsanwalt im Gespräch mit RTL.
Angeklagter gesteht, für den Tod verantwortlich zu sein
Über seinen Anwalt gesteht der 25-Jährige am Montag, für den Tod der Frau verantwortlich zu sein. Weitere Angaben machte er am ersten Prozesstag nicht. Ihm droht eine Lebenslange Haftstrafe. Der Prozess soll am 22. August fortgesetzt werden. (dpa/lpü)