Unabhängig von Putin

Ministerpräsident Weil: "Nord Stream 2 wird nie in Betrieb gehen"

ARCHIV - 22.02.2022, Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Die Anlagen der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 sind durch hohe Zäune und einen Sichtschutz gesichert. Durch die Pipeline Nord Stream 2 wird nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nie Gas von Russland nach Deutschland fließen - auch nicht nach einem Ende der Ära von Präsident Wladimir Putin. (zu dpa: «Ministerpräsident Weil: «Nord Stream 2 wird nie in Betrieb gehen»») Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ministerpräsident Weil ist sich sicher, dass hier nie Gas aus Russland fließen wird.
sts fdt sei, dpa, Stefan Sauer

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist sich sicher, dass durch die Gaspipeline Nord Stream 2 kein Gas von Russland nach Deutschland fließen wird – auch nicht nach einem Ende der Ära von Präsident Wladimir Putin.

Zu großer Vertrauensverlust

ARCHIV - 13.09.2022, Niedersachsen, Hannover: Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, spricht in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Weil dringt angesichts absehbarer Belastungen für Wirtschaft und Verbraucher auf eine schnelle Entscheidung über ein Aussetzen der Schuldenbremse. Schon bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 28. September sollte Einvernehmen darüber erzielt werden, «dass wir uns in einer Notlage befinden und die von der Schuldenbremse gesetzten Beschränkungen in dieser Lage aussetzen müssen», sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur. Foto: Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ministerpräsident Weil ist sich sicher, dass die Energie-Partnerschaft mit Russland gescheitert ist. (Archiv)
mof tba sei, dpa, Moritz Frankenberg

Der russische Botschafter hatte erst kürzlich angeboten, die Gaspipeline als Ersatz für Nord Stream 1 in Betrieb zu nehmen. Aber für Stephan Weil ist das keine Option. Der SPD-Politiker sagte der Deutschen Presseagentur: „Der Vertrauensverlust ist so fundamental, dass es nie wieder eine Situation geben wird, in der eine deutsche Bundesregierung auf Energie aus Russland setzen kann“. Er sei sehr sicher: „Nord Stream 2 wird nie in Betrieb gehen.“

"Kooperation ist unwiederbringlich zerstört"

Die Bundesregierung hatte das Genehmigungsverfahren für die fertiggestellte Pipeline Nord Stream 2 im Februar kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Eis gelegt. Putin hatte kürzlich gesagt, er wolle die Pipeline bei Bedarf in Betrieb nehmen. Die Gaslieferung durch die andere Ostseepipeline Nord Stream 1 hat Russlands Staatskonzern Gazprom eingestellt - mit Verweis auf technische Probleme, die angeblich aufgrund der Sanktionen nicht zu beheben seien. Die Bundesregierung hält diese Begründung für vorgeschoben.
Weil sagte, es werde nicht mehr zu einer Energie-Partnerschaft mit Russland kommen. „Die Russen haben längst alle Brücken abgebrochen, und zwar indem sie das wichtigste Gut einer Partnerschaft zerstört haben: Vertrauen.“ Jeder, der sich nun noch auf eine Zusammenarbeit mit Russland einließe, müsste fürchten, ein zweites Mal hereingelegt zu werden. „Diese Kooperation ist unwiederbringlich zerstört. Und der Westen wird sich davon schneller erholen als Russland.“ (dpa/cgo)