Weil er angeblich Kinder entführen wollte

Mexiko: Wütender Mob verbrennt Mann bei lebendigem Leib

Mexiko
In Mexiko hat ein Mob einen Mann bei lebendigem Leib verbrannt (Symbolbild).
deutsche presse agentur

Mexiko wird erneut von einem Lynchmord erschüttert. Ein wütender Mob hat in Huauchinango (Bundesstaat Puebla) einen Mann bei lebendigem Leib verbrannt. "Das ist keine Gerechtigkeit, sondern Barbarei", erklärte die Gemeindeverwaltung. Die Menschenmenge hatte das Opfer – einen früheren Berater des mexikanischen Parlaments – beschuldigt, Kinder entführen zu wollen.

Mann mit Benzin übergossen und angezündet

Polizisten hatten noch versucht, den 31-Jährigen in einem Streifenwagen in Sicherheit zu bringen. Er wurde jedoch aus dem Auto gezogen, und rund 200 aufgebrachte Menschen hinderten die Polizisten daran, ihm zu Hilfe zu kommen. Der Mob schleppte den Mann auf den Sportplatz, übergoss ihn mit Benzin und zündete ihn an. Auch sein Lieferwagen wurde verbrannt.

Mexiko: Anwohner glaubten, Mann wolle Kinder entführen

Die Behörden konnten nur noch die verbrannten Überreste des Mannes bergen, nachdem der Mob sich zerstreut hatte. Die Anwohner hatten sich laut Gemeindeverwaltung wegen Nachrichten in Messengergruppen zusammengerottet, in denen es hieß, ein angeblicher Krimineller wolle in der Stadt Kinder entführen.

Der Getötete hatte dort nach Angaben des mexikanischen Parlaments bis März als Berater gearbeitet. das Parlament und die konservative Partei der Nationalen Aktion (PAN), für deren Abgeordnete der Mann hauptsächlich gearbeitet hatte, verurteilten den Mord.

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