Familie trauert um in Mexiko getöteten Martin Artur Schmidt

"Man wünscht sich, aufzuwachen und alles war nur ein böser Traum"

Lebensfroh und unternehmungslustig - So möchte Martins Familie ihn in Erinnerung behalten.
Lebensfroh und unternehmungslustig - so möchte Martins Familie ihn in Erinnerung behalten.
Privat

Sein Traum wurde zum tödlichen Alptraum!
Mit seiner Freundin Sophie W. will Martin Artur Schmidt aus Hamburg ein neues Leben in Mexiko beginnen – jetzt ist er tot.

Der Tote hinterlässt eine zwölfjährige Tochter

Geliebter Sohn, Vater, Freund und Ex-Mann. Obwohl Martins Familie den 34-Jährigen nach seinem Tod identifizieren musste, fällt es seinen Angehörigen noch immer schwer zu glauben, dass es wirklich ihr Martin ist, der Anfang Juni in Mexiko von Unbekannten erschossen worden ist. „Es fühlt sich surreal an. Man wünscht sich, aufzuwachen und alles war nur ein böser Traum. Alpträume begleiten mich seitdem“, erzählt seine Ex-Frau Lynn-Robien Schmidt (31) im Gespräch mit RTL. Immer wieder muss sie das Interview unterbrechen, zu groß ist die Trauer um den Vater der gemeinsamen Tochter (12). „Sie versucht sich tapfer zu halten. Aber man sieht und spürt, dass da was mächtiges in ihr vorgeht. Sie sucht extreme Nähe. Ich möchte sie nicht zu sehr da reinziehen.“

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Seine Familie freute sich für Martin und Sophie

Martin Artur Schmidt wurde nur 34 Jahre alt.
Martin Artur Schmidt wurde nur 34 Jahre alt.
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Die 31-Jährige Ex-Frau des Verstorbenen hat die schlimme Nachricht von seinen Eltern erfahren, zu denen sie auch vier Jahre nach der Scheidung noch immer einen guten Kontakt hat. „Wir haben uns umarmt, wir sind allesamt in Tränen ausgebrochen“, sagt sie. „Niemand konnte reden. Es war einfach unfassbar traurig.“ Auch zu Martin habe Schmidt noch in Kontakt gestanden. Sie war erst 18 Jahre alt als sie den Hamburger kennenlernte. Seine Freundin Sophie hätten sie und auch Martins Eltern bisher nicht persönlich kennengelernt aber: „Martin hat immer unheimlich viel von ihr geschwärmt. Wir haben uns natürlich unheimlich für ihn gefreut, dass er ein neues Glück gefunden hat. Er muss die Sophie wirklich unglaublich geliebt haben.“ Der 31-Jährigen bricht die Stimme weg.

Für ihre Tochter wünscht sie sich, dass sie ihren Vater als den lebensfrohen Menschen in Erinnerung behält, der er war. „Es wäre wünschenswert, wenn wir Sophie kennenlernen und mit ihr sprechen. Vielleicht könnte sie seiner Tochter erzählen, was er zuletzt für ein unheimlich glückliches Leben gelebt hat.“ Schmidt erzählt auch, warum der 34-Jährige ausgewandert ist: „Martin hatte den Traum unabhängig zu sein, zu reisen und neue Dinge zu entdecken. Er hatte so tolle Ziele, war ein unheimlich lebensfroher Mensch. Regen und Kälte - das war noch nie sein Ding.“ Also ziehen er und die 32-jährige Britin Sophie W. Ende 2022 von Hamburg nach Mexiko. Ein Traum, der ihn das Leben kostet und sie verletzt ins Krankenhaus bringt.

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Angehörige sammeln im Netz Spenden

Das war passiert: Sophie und Martin waren gerade etwas außerhalb von Cancún. „In einem Haus, welches sich wohl in einer Art Dschungel befand, wo sie sowohl auf das Haus als auch auf die dort lebenden Tiere aufgepasst haben“, schreibt eine Freundin von Sophie in einem Online-Spendenaufruf für die Fitness-Trainerin. Dort soll das Paar demnach von bewaffnete Männer überfallen worden sein. Martin wurde den Angaben nach erschossen. „Sophie konnte scheinbar aus dem Gebäude fliehen und wurde auf der Flucht in den Dschungel angeschossen“, heißt es weiter. Jetzt werde sie medizinisch versorgt. Weil die Kosten für die Verlegung in eine Privatklinik oder gar nach Deutschland sehr hoch sind, sammeln ihre Freunde Geld auf einer Crowdfunding-Plattform. So auch die Angehörigen von Martin Artur Schmidt. Rund 17.000 Euro müssen sie für Überführung und Beerdigung aufbringen, wie sie im Gespräch mit RTL erzählen.

Damit sich seine Tochter, seine Eltern und Freunde endlich von ihm verabschieden können. (sis)