Drama im Bahnhof Seubersdorf Messerattacke im ICE: Zugführer soll Angreifer mit Feuerlöscher aufgehalten haben

Bei der Messerattacke im ICE von Passau nach Hamburg soll der Zugführer offenbar dafür gesorgt haben, dass nicht noch mehr passiert. Wie die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf die „Mittelbayerische Zeitung“ schreibt, sollen Zeugen gesehen haben, wie der Mann sich dem Angreifer mit einem Feuerlöscher entgegenstellte. Eine Frau soll sich dem Bericht zufolge mit Haarspray bewaffnet haben, um den Messerstecher aufzuhalten.
Augenzeuge berichtet, dass der Angreifer nicht mehr bis zu seinem Abteil kam
Mit ihrem mutigen Eingreifen könnten sie so verhindert haben, dass der Angreifer weiter durch den ICE lief. Die „Bild“ zitiert einen Augenzeugen, der Schrei hörte, rennende Menschen und einen Mann am Boden sah.
Auch Unternehmer Wolfgang Kammann aus Regensburg war mit dem Zug auf dem Weg nach Nürnberg, als plötzlich massenhaft Reisende in sein Großraumabteil gestürzt kamen, um sich am Ende des Zugs in Sicherheit zu bringen. Der 77-Jährige entschied, abzuwarten. "Wenn sie so wollen, habe ich mich gedanklich auf eine Verteidigung vorbereitet", sagte er. Doch bis in sein Abteil gelangte der Täter gar nicht mehr, weil er offenbar vorher aufgehalten wurde.
Drei Männer im ICE von Passau nach Hamburg verletzt
Die Hintergründe der Tat sind bisher noch völlig unklar. Die Polizei nahm einen einen 27-jährigen Mann fest. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat er früher in Syrien gelebt, soll sich seit 2014 in Deutschland aufhalten und zuletzt in Passau gewohnt haben. Er soll im Zug mit einem Messer auf Mitreisende losgegangen sein. Drei Männer im Alter von 26, 39 und 60 Jahren wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Der ICE stoppte außerplanmäßig im Bahnhof von Seubersdorf nahe Neumarkt in der Oberpfalz. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und räumte den Zug. Etwa 200 Fahrgäste wurden laut Rotem Kreuz bis zum späten Nachmittag in einem Gasthaussaal betreut und verpflegt. Die ICE-Strecke zwischen Regensburg und Nürnberg wurde erst am Abend wieder freigegeben.

Ermittler wollen weitere Details zur ICE-Attacke auf Pressekonferenz bekannt geben
Die Kripo Regensburg und die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ermitteln. Weitere Auskünfte wollen Polizei und Staatsanwaltschaft aber am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Neumarkt in der Oberpfalz geben. „Hierbei werden die näheren Umstände der Geschehnisse dargelegt“, kündigte die Polizei an. (dpa/jgr)