RTL/ntv Interview
Ex-General Vad: "Kriegseintritt muss verhindert werden"
Brigadegeneral a.D. Erich Vad mahnt Deutschland und seine NATO-Partner zur Vorsicht. "Auf Selenskyjs Forderungen einzugehen, ohne zur Kriegspartei zu werden, ist eine Gratwanderung." Im Interview mit RTL/ntv fordert er daher mehr Vorschläge, wie man aus dem kriegerischen Konflikt herauskommt. Um den Willen zur Verteidigung stehe es in der deutschen Bevölkerung derweil schlecht.
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Ein Reinrutschen in den Krieg muss verhindert werden
Deutschland habe bereits beträchtliche Militärhilfe geleistet. Damit sei Deutschland noch keine Kriegspartei, "aber es bewegt sich in die Richtung zur Konfliktpartei." Eine Flugverbotszone über der Ukraine wäre "eine Rutschbahn in den Krieg", so der Ex-General.
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Konkrete Vorschläge dringend nötig
Mit Blick auf die jüngsten Kriegsentwicklungen stellt Vad fest: "Militärisch betrachtet haben die Russen zum jetzigen Zeitpunkt einen Großteil ihrer strategischen Ziele erreicht." Auf der anderen Seite hätten die Ukrainer ihren Willen zur Landesverteidigung glaubhaft vermittelt. "Das ist eine gute Ausgangsbasis für beide Seiten gesichtswahrend in Verhandlungen zu gehen – wenn sie es denn wollen."
Angst vor Krieg auch in Deutschland
Viele Deutsche fürchten sich vor einem Krieg. "Die Bundeswehr ist im Moment nicht einsatzfähig, das wird dauern." Zuletzt hat die Bundesregierung ein Milliardenpaket für die Bundeswehr angekündigt. Doch Ex-General Vad sieht noch ein ganz anderes Problem. "Der Wille der Bevölkerung sich zu verteidigen ist in Deutschland leider sehr unterentwickelt." Im Vorfeld eines möglichen Krieges sei ein solches Signal entscheidend. (tho)
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