Fast jeden Tag versuchen neue Einbrecher ihr Glück
Mega-Einbruchsserie am Hamburger Hafen: Sind dort tonnenweise Drogen versteckt?

Was ist nur so wertvoll, dass es sich lohnt, immer wieder danach zu suchen?
Aktuell versuchen Unbekannte beinahe täglich in das Containerterminal Altenwerder in Hamburg einzubrechen. Inzwischen hat die Polizei fast 40 Männer innerhalb von gut zwei Wochen festgenommen. Ein Zufall scheint dabei ausgeschlossen.
Dauer-Tatort Altenwerder
Zum ersten Mal verschaffen sich Unbekannte in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni Zutritt zu dem Containerterminal – der Auftakt zu einer regelrechten Serie mit 27 Festnahmen in knapp zwei Wochen. Und damit noch lange nicht genug: Am vergangenen Wochenende (24.-26. Juni) sowie in der Nacht zu Dienstag nimmt die Polizei weitere Eindringlinge fest. „Insgesamt wurden bisher über 30 Personen, überwiegend niederländische Staatsangehörige im Alter von 16 bis etwa 30 Jahren, von den Beamten vorläufig festgenommen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie wieder von der Polizei entlassen, da keine Haftgründe vorlagen“, so Thilo Marxsen von der Polizei Hamburg. Nur ein Mann wurde zweimal erwischt – er sitzt in Untersuchungshaft.
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Deutschland wichtige Kokain-Drehscheibe in Westeuropa

Was die Kriminellen suchen, darüber lässt sich aktuell nur spekulieren. Eine Möglichkeit: Drogen! Ist hier vielleicht Kokain versteckt, das jetzt heimlich geborgen werden soll?
Im vergangenen Jahr haben Zollfahnder in der Hansestadt rund 9,5 Tonnen Kokain sichergestellt – die größten Funde haben sie dabei im Hafen gemacht. Ende Januar 2022 fanden die Beamten gut 2,6 Tonnen Kokain. Die Drogen waren unter Bananen aus Ecuador versteckt. Die Niederlande, Belgien und Deutschland sollen sich laut einem UN-Bericht zu den wichtigsten Import-Drehscheiben für Kokain in Westeuropa entwickelt haben.
Polizei fordert personelle Verstärkung für den Hafenbereich
Laut der Gewerkschaft der Polizei verdichten sich die Anzeichen, dass die Täter tatsächlich auf der Suche nach einer Kokainlieferung oder Waffenlieferung sind. „Es kann doch nicht sein, dass es nicht möglich ist, ausreichend Observations- und Eingreifkräfte einzusetzen, um das Szenario zu beenden. Am Beispiel des Hamburger Hafens zeigt sich, dass die Idee, Zollkräfte aus Hamburg abzuziehen, politischer Irrsinn ist, vor dem die GdP Hamburg eindringlich warnt“, beschwert sich die Hamburger Polizeigewerkschaft. Sie fordert aber nicht nur personelle Verstärkung, sondern auch bessere und modernere technische Überwachungsmöglichkeiten. Nur so könne man die mega-Einbruchserie stoppen und Sicherheit garantieren. (dpa/dka)