Aufregung um vorgetäuschten Einbruch und Diebstahl bei Madame Tussauds in Berlin

Schweighöfer-Verbrechen ein riesiger Fake! Polizei: "Das ist moralisch verwerflich"

Zwei maskierte Männer "stehlen" die Wachsfigur von Matthias Schweighöfer aus dem Wachsfiguren-Kabinett von Madame Tussauds in Berlin. Die Straftat ist laut Polizei vermutlich vorgetäuscht.
Auf dem Instagram-Account von Madame Tussauds in Berlin wurden Szenen des angeblichen Einbruchs und Diebstahls veröffentlicht. Unbekannte sollen die Wachsfigur von Matthias Schweighöfer gestohlen haben. Die Polizei erfährt vor Ort, dass alles wohl nur erfunden sei - und ermittelt wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat.
tussaudsberlin, Instagram

von Roger Saha

Zwei vermummte Männer heben die Wachsfigur von Matthias Schweighöfer bei Madame Tussauds in Berlin auf eine Sackkarre, werfen ein riesiges Tuch darüber und schieben alles in einen Fahrstuhl. Vor der Tür draußen wartet ein weißer VW-Lieferwagen. Die Bilder aus den „Überwachungskameras“ erwecken den Eindruck, dass die wertvolle Beute damit weggebracht wird. Die Videos von der „Straftat“ gehen auf den offiziellen Social Media-Kanälen von Madame Tussauds und Schweighöfer viral. „Unfassable“, heißt es auf dem Instagram-Account des Schauspielers (mehr als eine Million Follower).

Es wirkt alles so echt – doch es ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei FAKE! Der Einbruch und der Diebstahl – wohl komplett erfunden. „Das ist moralisch verwerflich“, sagt Martin Halweg von der Berliner Polizei zu RTL. Den Verantwortlichen drohen heftige Konsequenzen.

Matthias Schweighöfer (rechts) schaut in die Kamera, als er seine Wachsfigur im Januar 2012 enthüllt.
Matthias Schweighöfer (rechts) bei der Enthüllung seiner Wachsfigur bei Madame Tussauds im Januar 2012
imago, imago stock&people

Nach Fake-Diebstahl von Matthias Schweighöfers Wachsfigur ermittelt die Berliner Polizei

Pressesprecher Martin Halweg von der Berliner Polizei gibt ein Interview
Martin Halweg von der Polizei Berlin (Archivfoto)
RTL

Schon kurz nach der Veröffentlichung der Videos vom angeblichen Einbruch und Diebstahl am Sonntag melden sich zahlreiche Menschen bei der Berliner Polizei. Sprecher Martin Halweg: „Bei der Polizei hatte zu dem Zeitpunkt niemand Strafanzeige wegen des Einbruchs und Diebstahls gestellt. Wir haben mehrere Einsatzkräfte an den vermeintlichen Tatort geschickt. Auch Beamte der Kriminalpolizei waren vor Ort.“ Was die Polizei bei Madame Tussauds in Berlin erfährt, macht sie fassungslos. Es gibt nämlich gar keinen Einbruch und auch keinen Diebstahl: „Es stellt sich aktuell so dar, dass es sich um eine Werbeaktion von Madame Tussauds und mutmaßlich dem Management von Matthias Schweighöfer handeln könnte“, sagt Polizeisprecher Halweg am Sonntag zu RTL. Und damit fängt der echte Kriminalfall für die Beamten erst an!

"Vortäuschen einer Straftat" - Aktion kann ernsthafte Folgen haben

Die Berliner Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat gegen die Betreiberfirma von Madame Tussauds eingeleitet. Sprecher Martin Halweg zu RTL: „Wer Straftaten begeht, muss damit rechnen, dass wir das verfolgen.“ So etwas zu benutzen, um sich bekannt zu machen, sei „moralisch verwerflich“. Laut §145d Strafgesetzbuch droht für das Vortäuschen einer Straftat eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.

RTL hat sowohl Madame Tussauds als auch das Management von Matthias Schweighöfer um Stellungnahmen gebeten. Bisher liegen keine Antworten vor.

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