Womit es kuschelig wird und womit nichtDiese Stoffe und Materialien halten euch warm – auch bei Minusgraden!

Wenn die Temperaturen in den Keller gehen, beginnt das Bibbern und Zähne klappern.
Dabei können euch selbst Minustemperaturen nichts anhaben, wenn ihr das richtige Kleidungsstück tragt. Dazu gehören in der Regel eine gemütliche Strickjacke, ein dicker Schal und eine Mütze. Die Winterjacke macht das Outfit perfekt. Aber: Welcher Stoff bietet überhaupt den besten Kälteschutz?
Diese Stoffe sind im Winter ein absolutes Muss, um nicht zu frieren
Bei Minusgraden frieren nicht nur ausgewiesene Frostbeulen. Viele Menschen würden sich bei der Eiseskälte am liebsten ins warme Bett verkriechen oder es sich bei voll aufgedrehter Heizung auf der heimischen Couch gemütlich machen. Dabei kann es großen Spaß machen, durch den Schnee zu stapfen oder auch bei frostigen Temperaturen die Sonne zu genießen – vorausgesetzt, ihr seid richtig angezogen.
Die folgenden Stoffe sind perfekt gegen Kälte.
Der Klassiker unter den wärmenden Stoffen im Winter: Wolle
Wolle stammt meist vom Schaf und ist seit Jahrhunderten ein beliebter Stoff für Winterkleidung. Aber warum eigentlich? Die Schafe selbst sind oft extremen Klimabedingungen ausgesetzt und entwickeln eine wärmende, isolierende Wolle, die sie vor der Kälte schützt. Genau diese natürliche Wärmeisolierung können wir uns in der Kleidung zunutze machen.
Was Wolle besonders macht, sind die feinen, gekräuselten Fasern, die zwischen sich eine natürliche Luftpolsterschicht bilden. Tatsächlich besteht Wolle nämlich zu 85 Prozent aus Luft! Sie isoliert und speichert Wärme hervorragend.
Sie nimmt zudem Feuchtigkeit gut auf, mit dem großen Vorteil, sich nicht feucht anzufühlen. Dadurch kommt ihr trotz wärmeisolierender Wirkung nicht ins Schwitzen. Schurwolle hat darüber hinaus zum Beispiel die Eigenschaft, dass sie Wasser abperlen lässt, weswegen sie sich gut für Wintermäntel eignet. So dient Wolle perfekt als Kälteschutz.
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Zwar ist Wolle oft etwas teurer als synthetische Alternativen, aber gerade Merinowolle ist für ihre hochwertige Qualität und ihre Leichtigkeit bekannt. Sie stammt vom Merinoschaf, das heute vor allem in Neuseeland und Australien gezüchtet wird. Diese Wolle ist besonders fein und weich und wird oft als hochwertige Alternative zur klassischen Schafwolle verwendet. Was sie zusätzlich besonders macht, ist ihre geruchshemmende Eigenschaft – ideal also für Winterwanderungen.
Daunen und Angora: Umstrittene Materialien, die uns warm halten
Daunen stammen entweder von Gänsen oder Enten. Es handelt sich um die weichen Federteile, die sich unter dem äußeren Deckgefieder der Tiere befinden. Diese Unterfedern isolieren die Vögel perfekt gegen Kälte und haben eine besonders weiche, luftige Struktur. Da sie sehr leicht und verästelt sind, können sie viel Luft speichern. Daunen isolieren somit sehr gut. Der Grund: Sie halten die Körperwärme im Inneren und lassen die Kälte außen vor. Damit halten Daunen kuschelig warm und sind somit ideal bei frostigen Temperaturen. Daunenjacken und -decken sind außerdem leicht.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Daunen verlieren nämlich an Wärmewirkung, wenn sie nass werden. Als Outdoor-Kleidung sind sie damit nur bedingt geeignet. Und ein wichtiger Punkt: Damit uns schön warm ist, leiden viele Gänse und Enten ihr ganzes Leben lang.
So klärt etwa Peta darüber auf, woher viele Daunen kommen, die wir in unserer Kleidung finden: Demnach stammt ein Großteil der europäischen Produktion aus Ungarn, Rumänien oder Polen, wo „bis heute vielfach der sogenannte Lebendrupf praktiziert wird”. Lebendrupf bedeutet, dass den Gänsen und Enten das gesamte Federkleid ohne Betäubung ausgerissen wird, eine extrem grausame Prozedur, die sie mehrfach erleiden müssen, bis sie schließlich geschlachtet werden.
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Ebenso umstritten ist Angora. Diese Wolle wird vom Angorakaninchen gewonnen. Die feinen, weichen Haare des Kaninchens werden entweder durch sanftes Auskämmen oder Scheren gewonnen, wobei pro Kaninchen nur geringe Mengen an Fasern produziert werden – daher ist Angora eher teuer. Angorafasern sind extrem fein und leicht, sodass sie für eine besonders weiche und flauschige Textur sorgen. Angora ist eines der wärmsten tierischen Materialien, da die Fasern luftige Zwischenräume haben, die Wärme optimal speichern.
Allerdings solltet ihr auch wissen: Angorakaninchen werden oft unter katastrophalen Zuständen gehalten, wie der Deutsche Tierschutzbund berichtet. Rund 90 Prozent der weltweit gehandelten Angorawolle stammt von Angorakaninchen aus China, wo die Tiere in winzigen Käfigen vegetieren und mehrfach im Jahr geschoren oder unter Schmerzen gerupft werden. Wer Angorawolle kaufen möchte, sollte unbedingt auf Tierschutzsiegel achten und nur Produkte, die in Europa hergestellt werden, kaufen. Aber auch hier besteht ein Risiko, dass ihr unabsichtlich Tierleid unterstützt.
Wie warm hält uns Fleece im Winter?

Eine vegane und tierleidfreie Alternative ist Fleece. Das ist quasi eine synthetisch hergestellte Wolle und wird meist aus Polyester hergestellt. Fleece ist extrem leicht, isoliert Wärme gut und trocknet schnell, was es ideal für Sportbekleidung macht. Fleecejacken sind in der Regel deutlich günstiger als tierische Stoffe und halten euch trotzdem zuverlässig warm.
Ein Vorteil von Fleece ist außerdem seine Pflegeleichtigkeit: Es kann problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden und trocknet schnell. Allerdings lässt Fleece Feuchtigkeit nicht so gut durch wie natürliche Stoffe und kann schneller Gerüche annehmen. Heißt: Wer in Fleece Sport macht, müffelt eher.
Baumwolle, Viskose, Polyester: Diese Stoffe halten euch NICHT warm
Wenn man sich des Wetters nicht allzu sicher sein kann, eignet sich der gute alte Zwiebellook als gute Alternative. So kann man die verschiedenen Schichten loswerden, sollte einem im Haus oder bei bestimmten Aktivitäten an der Luft auf einmal zu warm sein.
Aber Vorsicht: Nicht alle Stoffe in unserer Kleidung eignen sich dafür, im Winter das fiese Frösteln zu vermeiden:
Baumwolle wird aus Pflanzen gewonnen. Sie ist sehr angenehm zu tragen und extrem hautfreundlich. Da sie aber schnell Wasser und auch Schmutz aufnimmt, ist sie bei Schnee und Feuchtigkeit nicht gut zum Schutz gegen Kälte geeignet. Einmal nass, trocknet Baumwolle sehr langsam.

Bei Polyester handelt es sich ebenfalls um einen synthetischen Stoff, der unter anderem aus PET-Flaschen gewonnen wird. Er wird meist als isolierendes Oberflächenmaterial verwendet. Darüber hinaus findet man Polyester als Bestandteil vieler Mischgewebe. Polyester ist extrem reißfest und wasserabweisend. Allerdings hat es keinerlei wärmende Eigenschaften. Bei Minusgraden ist reine Polyester-Kleidung daher nicht zu empfehlen.
Viskose wird auch als Zellwolle bezeichnet. Es handelt sich um eine künstlich hergestellte Faser. Sie wird aus Holz gewonnen. Viskose ist zwar sehr angenehm zu tragen, allerdings nicht zur Isolierung geeignet. Daher schützt der Stoff auch nicht gut gegen Kälte und sollte bei einem ausgiebigen Winterspaziergang wohl eher im Schrank hängen bleiben.
Warme Kleidung macht besonders im Winter viel aus

Was lernen wir also? Springt lieber in eure Merino-Wäsche, zieht die Fleece-Jacke drüber und bindet euch als zusätzlichen Schutz noch einen dicken Wollschal um! Dann könnt ihr auch bei Minusgraden an die frische Luft, ganz ohne zu frieren!
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