Schock-Video aus Polen

Brutales Gänsefedern-Geschäft: So grausam werden die Tiere wegen ihrer Daunen gequält

Im Herbst beginnt wieder die Suche nach der richtigen Winterjacke. Schön warm sollte sie sein. Daher greifen viele Verbraucher gern zu einer Daunenjacke. Doch haben Sie sich beim Kauf einer Daunenjacke schon einmal gefragt, woher das warme Innenleben stammt? Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hat jetzt Aufnahmen aus einer Gänsefarm in Polen geteilt – die äußerst brutalen Szenen sehen Sie im Video.

Lebendrupf ist eigentlich verboten

Die Daunen, die sich bei uns in Bettdecken, Jacken, Sofas und Co. befinden, stammen von Enten und Gänsen. Doch während die Daunen der Enten ausschließlich nach der Schlachtung gerupft werden, ist bei Gänsen noch immer der Lebendrupf möglich. Dabei werden den Tieren bei lebendigem Leib die Federn aus der Haut gerupft.

Die Praktik ist in Europa eigentlich verboten, doch weist die Tierschutzorganisation PETA auf ein „gefährliches Schlupfloch“ hin. Das erlaube das Rupfen der Tiere, wenn diese sich in der Mauser befinden – „also in der Zeit, in der sie von Natur aus ihr Gefieder abwerfen“. Da es aber unmöglich sei, die Mauser bei jedem Vogel abzuwarten, werden die Tiere auch außerhalb dieser Zeit gerupft. Allein in Deutschland werden so im Schnitt 16,5 Millionen Tiere im Jahr dadurch schwer verletzt und getötet, schreibt PETA auf ihrer Website.

Deutschland bezieht laut dem Verband der Deutschen Daunen- und Federindustrie (VDFI) zudem bis zu 80 Prozent seiner Gänsedaunen aus China, wo das Lebendrupfen erst gar nicht verboten ist. Dicht auf folgen Ungarn und Polen, die dem europäischen Rupfverbot eigentlich unterliegen. Dr. Esther Müller vom Deutschen Tierschutzbund weist gegenüber dem Wissensmagazin „Quarks“ jedoch darauf hin, dass die Länder im Zusammenhang mit illegalem Lebendrupf immer wieder unangenehm auffallen.

Ihre Meinung interessiert uns:

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Es geht auch tierfreundlich!

Dabei gibt es jede Menge tierfreundliche Alternativen zu den weichen Gänsefedern, die zugleich auch billiger sind. PETA listet unter anderem folgende Materialien auf:

  • Baumwolle

  • Hanf

  • Bambus

  • Maisfasern

Sowie synthetische Stoffe wie:

  • PriamLoft

  • Thinsulate

  • Thermolite

  • Climashield

Gerade die synthetischen Stoffe seien oft kostengünstiger als die Daunenfedern, heißt es auf der Website. Außerdem seien sie nicht so anfällig für Schimmel, Moder und Bakterien wie Federn.

Lese-Tipp: PETA fordert Sex-Boykott für männliche Fleisch-Fans

Daran erkennen Sie tierfreundliche Daunen

Doch woran erkennt man, dass die Daunen ethisch korrekt gerupft wurden? Laut PETA gebe keine unabhängigen staatlichen Zertifikate, mit denen auch Kontroll-, Sanktions- oder Bußgeldmöglichkeiten einhergehen würden. Es gebe zwar brancheneigene Siegel, die jedoch keiner übergeordneten Kontrolle unterliegen.

Ein paar der Siegel können jedoch zumindest der Orientierung dienen. Der Tierschutzverband empfiehlt vor allem:

  • den Global Traceable Down Standard (TDS)

  • den der Responsible Down Standard (RDS)

  • und den Downpass

Der TDS und RDS dienen vor allem zur Orientierung bei Bekleidung. Um diese Siegel zu bekommen, dürfen die Tiere weder lebendgerupft noch zwangsgefüttert werden. Denn auch Tiere, deren Daunen erst nach dem Tod entnommen werden, können aus einer Qualzucht stammen und mit speziellem Futter gemästet worden sein, um schneller gerupft werden zu können. Bei Bettdecken und Kissen sollten Sie wiederum auf den Downpass achten. Auch bei diesem Siegel sind Lebendrupf sowie Stopfmast verboten.

Wer außerdem auf der Suche nach einem Federbett ist, könne sich beim Verband der Europäischen Bettfedern- und Bettwarenindustrie erkundigen, wo Sie Bettwaren beziehen können, die nur mit Federn von geschlachteten Tieren gefüllt wurden. (jbü)

Lese-Tipp: Müffelnder Mantel? Was hilft - und was nicht