PETA schockt mit Aprilscherz

Würden Sie noch Tier-Produkte kaufen, wenn DAS auf der Packung wäre?

Die Tierschutzorganisation Peta plädiert für Warnhinweise auf tierischen Produkten.
Warnhinweise könnten laut PETA das Bewusstsein der Konsumenten für die tatsächliche Produktionsweise tierischer Lebensmittel schärfen.
PETA / A.Scherz

Schockbilder und Ekel-Hinweise wie „enthält Leichenteile“ auf tierischen Produkten? Die Tierschutzorganisation PETA lobt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zumindest für die Einführung ab April. Geschlachtete Rinder, voller Blut auf der Burgerverpackung und tote Hühner auf dem Eierkarton? Doch bevor Sie sich jetzt aufregen, sollten Sie schnell einen Blick in den Kalender werfen!

Schock-Warnhinweise auf tierischen Produkten

Schockbilder und Ekel-Hinweise wie „enthält Leichenteile“ auf tierischen Produkten? Ja, wenn es nach Peta geht.
"Enthält Leichenteile" könnte dann auf Burger-Verpackungen stehen.
PETA / A.Scherz

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir geht gegen Verbrauchertäuschung vor. Doch anstatt des geplanten Tierwohllabels, legt er jetzt doch noch eine Schippe drauf: Ab April 2022 soll es Warnhinweise auf tierischen Produkten geben, ähnlich wie auf Tabakprodukten. Statt wie bisher Bilder von glücklichen Schweinen und Kühen auf saftigen Wiesen oder freilaufenden Hühnern, zieren dann leidende und tote Tiere die Produkte.

Slogans wie ‚Das Trinken dieser Milch macht Kälber zu Waisen‘ oder ‚Ein Burger enthält Leichenteile von bis zu 60 geschundenen und ermordeten Rindern‘ sollen die Käufer zusätzlich schockieren. Zumindest wenn es nach der Tierschutzorganisation PETA geht. Denn die erlauben sich mit ihren Warnhinweisen auf tierischen Produkten lediglich einen Aprilscherz. Grundsätzlich wünschen sie sich aber, dass das umgesetzt wird: „Wir möchten einen ehrlichen Aufdruck auf Packungen“, so Sophie Burke von PETA.

Würden Sie Tier-Produkte mit Schockbildern auf der Packung kaufen?

Schock-Warnhinweise statt Tierwohllabel auf tierischen Produkten fordert Peta
PETA: "Das Trinken dieser Milch macht Kälber zu Waisen"
PETA / A.Scherz

Denn laut der Tierschutzorganisation dienen Tierwohllabel nur dazu „das Gewissen der Konsumenten zu beruhigen, währenddessen weiterhin Tiere unter katastrophalen Bedingungen gehalten, missbraucht und getötet werden.“ Warnhinweise auf den Produkten könnten das Bewusstsein der Konsumenten für die tatsächliche Produktionsweise tierischer Lebensmittel schärfen.

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Doch was steckt hinter den Behauptungen von PETA?

„PETA spitzt natürlich Dinge zu, aber grundsätzlich ist es schon richtig, was sie über Tierhaltung sagen“, erklärt RTL-Ernährungsexpertin Nora Rieder.So werden Kälber nach einer gewissen Zeit von ihren Müttern getrennt. Die Milch, die eigentlich für die jungen Tiere bestimmt ist, landet dann in Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften.

Auch die Eierproduktion für die Hühner auf engstem Raum in Legebatterien hocken, hat nichts mit Tierwohl zu tun, so die Ernährungsexpertin. Die Tiere hocken dicht an dicht, das Licht wird die ganze Zeit angelassen, sodass sie nicht schlafen können. Zudem greifen sich die Tiere durch die Enge gegenseitig an.

Dennoch warnt Ernährungsexpertin Nora Rieder davor, alle Betriebe über einen Kamm zu scheren:„Es gibt auch viele kleinere Betriebe, die auf das Tierwohl achten“, so Nora Rieder. (jmu)