Sie kleben schon wieder

Aktivisten blockieren Straße in Mannheim - Autofahrer rasten aus!

Auf dem Weg zur Arbeit, zur Kita oder zu einem wichtigen Termin – und plötzlich sitzen am Morgen mehrere Aktivisten mitten auf der Straße mit ihren Bannern und wollen nicht mehr weg. Genau das ist einigen Verkehrsteilnehmern am Montagmorgen auf der Bundesstraße 37 in Mannheim passiert. Stress war hier schon vorprogrammiert. Wie weit die Umweltschützer gegangen sind, zeigt das Video oben.

Aktivisten kleben Hände mit Sekundenkleber auf den Boden

Als ein Verkehrsteilnehmer an den Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ vorbeifahren möchte, springt einer der Demonstranten auf die Motorhaube und stoppt den Fahrer. Lautes Hupen und Pöbeln bringt hier gar nichts. Zuletzt versucht ein Fahrer sogar, die Umweltschützer von der Straße wegzuzerren – vergeblich! Vier der Aktivisten haben ihre Hände sogar mit Sekundenkleber auf die Straße geklebt. Doch macht das alles wirklich Sinn?

Raul Semmler verstehe zwar die Wut der Autofahrer, sagt er im RTL-Interview, aber ihm und den anderen Aktivisten bleibe nichts anderes mehr übrig. „Wir haben Petitionen unterschrieben, wir haben demonstriert. Es ist seit 40 Jahren bekannt, dass wir auf diese Klimakatastrophe zulaufen und unsere Politik reagiert nicht genügend. Insofern müssen wir jetzt den täglichen Ablauf so massiv stören, dass wir wahrgenommen werden.“

Heftige Streitereien mitten auf der Straße in Mannheim

Ihr Ziel haben sie für diesen Tag erreicht, denn den Verkehr haben die Aktivisten der „Letzten Generation“ definitiv behindert und Aufsehen erregt. Doch eine ruhige und ausgewogene Diskussion fand auf der Straße natürlich nicht statt. Es gab stattdessen heftige Streitereien mitten im Verkehr. Deshalb rief einer der Fahrer auch sofort die Polizei. „Den Grundgedanken kann ich zwar verstehen, das bringt aber nicht viel. Man kann nicht von heute auf morgen alles umändern,“ so der Verkehrsteilnehmer, der in diesem Stau steckte. „Meine Frau ist Notärztin, wenn sie jetzt zu ihrem Dienst später käme, ich weiß nicht, ob so etwas bedacht wird.“

Die Polizei bekam die Situation langsam wieder in den Griff. Die Autos mussten zunächst über eine Grünfläche umgeleitet werden, bis die Aktivisten von der Straße weggebracht werden konnten. Denn der feste Kleber auf dem Boden ließ sich nicht so schnell entfernen.

Zuletzt hatten Umweltaktivisten im April die Straßen in Frankfurt tagelang blockiert. Die Demonstranten der Gruppe „Letzte Generation“ fordert einen „Stopp des fossilen Wahnsinns“ und bezieht sich damit auf bisherige Investitionen der Bundesregierung in immer neue, zusätzliche fossile Gas- und Ölprojekte. (gsc)