Sechsjährige trieb hilflos im eiskalten FlussMädchen (6) entführt und in die Saale geworfen: Neun Jahre Haft für Sebastian L. aus Halle

Seine Tat macht fassungslos: Im Dezember 2020 brach der 25-jährige Sebastian L. über ein gekipptes Fenster in eine Parterrewohnung der Altstadt von Halle ein. Im Kinderzimmer hebt er eine Sechsjährige aus dem Bett, entführt sie, missbraucht sie in einer Seitenstraße sexuell und wirft sie anschließend in die eiskalte Saale. Jetzt hat ihn das Landgericht Halle zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem ordneten die Richter die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Gericht sieht Tötungsabsicht und Wiederholungsgefahr
Das Landgericht Halle sprach den 25-Jährigen unter anderem wegen versuchten Mordes und sexuellen Missbrauchs eines Kindes für schuldig. Im Prozess hatte er die Tat in vollem Umfang gestanden. Weil er das Mädchen am Fluss drosselte und es danach hineinstieß, sahen die Richter eine Tötungsabsicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Hauptverhandlung endete nach fünf Tagen. Die Kammer sei durch einen psychiatrischen Sachverständigen beraten zu der Feststellung gekommen, dass der Angeklagte aufgrund einer Pädophilie sowie einer leichten Intelligenzminderung im Zustand der erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit gehandelt habe, sagte ein Gerichtssprecher. Von dem 25-Jährigen seien weitere erhebliche Taten zu erwarten, durch die Opfer seelisch oder körperlich erheblich geschädigt werden könnten. Deshalb müsse er in ein psychiatrisches Krankenhaus.
Ein Zufall rettete dem Mädchen das Leben
Zwei Jogger hörten zufällig die Hilfeschreie und retteten das Kind aus der Saale. Ein 45-Jähriger zögerte keine Sekunde und sprang trotz der winterlichen Temperaturen ins Wasser. Ohne seinen Einsatz hätte die Sechsjährige nicht lange überlebt.
Phantombild brachte die Polizei auf die Spur
Die Polizei konnte Sebastian L. wenige Tage nach der Tat an seinem Arbeitsplatz festnehmen. Hinweise nach einem Phantombild hatten die Ermittler auf den 25-Jährigen gebracht. Arbeitskollegen hatten ihn damals erkannt. Zudem gab es Aufzeichnungen von Überwachungskameras. Sebastian L. saß seit dem 12. Dezember in Untersuchungshaft.