Pegel sinken, auf der Elbe fahren seit Wochen keine Frachter mehr Lieferketten in Gefahr - Niedrigwasser nervt Binnenschiffer
Sommerhitze, kaum Regen - viele Menschen genießen die Bedingungen gerade sehr, doch die lange Trockenperiode führt auch zu Problemen. Die Böden sind ausgedörrt, vielfach lodern Feuer und die Waldbrandgefahr steigt weiter. Hinzu kommt, dass unsere Flüsse wenig Wasser führen und teilweise rekordverdächtig niedrige Pegel aufweisen. Experten fürchten Versorgungsengpässe, wenn es weiter so trocken bleibt, denn unsere Wasserstraßen sind wichtig für den Nachschub von Gütern, besonders im Energiebereich.
Niedrigwasser verschärft bekannte Probleme

Die Binnenschifffahrt kämpft zunehmend mit dem Niedrigwasser. Fahrgastschiffe und Fähren können nicht mehr alle Anlegestellen anfahren. Die seit Wochen sinkenden Wasserstände, insbesondere an Rhein, Elbe und Donau, führen dazu, dass Schiffe nur noch einen Teil der sonst üblichen Ladung mitnehmen können, um nicht auf Grund zu laufen.
Laut des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) gibt es zu wenig Schiffe. Das Niedrigwasser verschärfe das Gerangel um knappe Kapazitäten in Zeiten von Ukraine-Krieg und Energiekrise, so BDB-Chef Jens Schwanen. Zur hohen Nachfrage von Industrie, Landwirtschaft und Handel kämen etwa Kohletransporte beim Wiederhochfahren der Kohlekraftwerke
Keine Entspannung beim Niedrigwasser in Sicht

Lastwagen seien „keine grundsätzliche Alternative, weil wir so viel größere Mengen transportieren. Schon ein 110-Meter-Schiff kann bis zu 3.000 Tonnen befördern“, so Schwannen. „Verteilen Sie das mal auf Lkw.“ Auch Bahnunternehmen könnten nur begrenzt Abhilfe schaffen, denn sie müssten ebenfalls schon eine starke Nachfrage bedienen - bei insgesamt zu wenigen Waggons und Lokführern.
Vergangene Woche hatte der Energiekonzern Uniper mitgeteilt, dass der niedrige Wasserstand im Rhein den Kohlenachschub für das Kraftwerk Staudinger 5 im hessischen Großkrotzenburg gefährdet. Möglicherweise müsse deshalb die Stromproduktion dort in den kommenden Wochen gedrosselt werden.
Auch wenn Experten kurzfristig keine Probleme für Kraftwerke und Tankstellen befürchten, ist mittelfristig keine Entspannung in Sicht. Denn die Meteorologen sagen weiterhin kaum Regen voraus. (dpa; uvo)




































