Neue Auswertung vom ADACLadesäuleninfrastruktur in NRW „sehr mangelhaft“ – wie steht es um die Zukunft des E-Autos?
Ex-Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden. Jetzt sorgt er mit dieser Aussage in der ARD-Talkshow „Caren Miosga“ für Aufregung: „Der Markt hat sich entschieden: Das Auto der Zukunft ist elektrisch.” Kritiker sagen: Özdemir verwechselt wohlmöglich den Markt mit dem Staat. Wie steht es denn um die Zukunft der E-Autos und dem Verbrenner-Aus?
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Sind Elektroautos die Zukunft oder steckt das Geschäft in der Sackgasse und braucht es ein Verbrenner-Aus? Nein, sagt die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie. Denn einen Zwang braucht es nicht, so Hildegard Müller. Lieber sollen gute Produkte und gute Rahmenbedingungen Verbraucher überzeugen. Aber gerade die Rahmenbedingungen stimmen nicht. Das zeigt eine Auswertung des ADACs. Demnach ist die Ladeleistung an vielen Autobahnen zu gering. Auch drei Ladesäulen-Stationen in Nordrhein-Westfalen wurden unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: „Sehr mangelhaft”. In NRW teilen sich knapp 20 E-Autos einen öffentlichen Ladepunkt. Damit liegt Nordrhein-Westfalen bundesweit auf dem drittletzten Platz.
Hält die EU weiter am Verbrenner-Verbot fest?
Der Verbrenner soll weg, so will es die EU - und zwar schon in zehn Jahren. Neuwagen sollen dann keine Benzin- oder Dieselmotoren mehr haben. Auch der NRW-Verkehrsminister (Grüne) meint: Vollgas für Elektro. Weiter sagt Oliver Krischer: „Man hat in der Vergangenheit zu sehr den Verbrenner geschützt. Dadurch hat die deutsche Autoindustrie zu spät mit der Elektromobilität begonnen und hat weltweit ein bisschen den Anschluss verloren. Jetzt langsam kommt das erst.“ Kritiker sagen hingegen: Die Politik soll aufhören, sich einzumischen durch beispielsweise Förderprogramme, sondern sich lieber darum kümmern, dass Deutschland wieder wettbewerbsfähig wird. Da sei Tempo gefragt, so Hildegard Müller. Denn: „Die Bürokratie erstickt die Unternehmen. Energiepreise sind drei bis fünfmal höher als an Wettbewerbsstandorten: Lohnkosten, Steuern, Abgaben und Umlagen - wir haben zu wenig Handels- und Rohstoffpartnerschaften. Das sehen wir auch in dieser Zeit in der China und USA auf ihr Interesse schauen. Da funktionieren die Partnerschaften nicht mehr so.” Die Folge: Jobs werden gestrichen, Milliardenverluste bei Volkswagen und Porsche, Gewinneinbruch bei Mercedes. Denn für viele sind E-Autos einfach zu teuer und (noch) zu unpraktisch.
































