Es wird günstiger!Lidl senkt Preise auf DIESE Produkte - für Gleichberechtigung auf dem Teller

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Vegetarische und vegane Supermarkt-Kunden werden sich freuen.
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Sensation im Supermarktregal!
Schon lange wirbt der Discounter Lidl mit Nachhaltigkeitsversprechen. Jetzt wagt die Supermarktkette einen revolutionären Schritt: Denn Hafermilch, Sojaschnitzel und Co. werden günstiger und sollen damit nicht teuerer sein als die tierischen Produkte.

Lidl will pflanzenbasierte Ernährung erleichtern

Ob Hackfleisch, Bratwurst oder Joghurt – das alles gibt es auch in vegan. Doch im Vergleich zum Fleisch sind die Ersatzprodukte oft deutlich teurer. Nicht alle können sich die pflanzlichen Alternativen leisten. Nachdem der Discounter schon im Sommer angekündigt hat, aus Klimaschutzgründen zukünftig weniger Fleisch anzubieten, kommt jetzt also der nächste Schritt. Lidl senkt die Preise der veganen Eigenmarke Vemondo im Schnitt um rund 20 Prozent.

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Umfrage: 41 Prozent sind Flexitarier

Die Supermarktkette trifft mit der Änderung vermutlich einen Nerv: Denn eine repräsentative Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels zeigt: Neun Prozent der Befragten ernähren sich vegetarisch, drei Prozent vegan. Rund 41 Prozent der Befragten bezeichneten sich als Flexitarier, also als Personen, die überwiegend auf Fleisch verzichten und gelegentlich nur hochwertiges Fleisch essen.

Daher möchte der Lebensmitteleinzelhändler vor allem die Flexitarier ansprechen, pflanzliche Alternativen auszuprobieren, „ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist", erklärt Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG.

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Deswegen sind vegetarische Produkte oft teurer

Aber warum sind Ersatzprodukte überhaupt teurer als Fleisch? „Fleisch heißt Massenproduktion“,sagt der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Vegane Produkte könnten bei den Mengen nicht mithalten. „Deswegen sind sie schlicht und ergreifend teurer“, erklärt Heinemann.

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Und auch der Mehrwertsteuersatz ist ein Grund, sagt Agrar-Experte Lasse van Aken. So greift bei Fleisch und Wurst ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Für Ersatzprodukte werden hingegen 19 Prozent fällig.

Supermarktkette Lidl ein Vorreiter?

Lidl wolle eine bewusste und nachhaltige Ernähung „für alle erschwinglich und leichter zugänglich“ machen, schreibt der Discounter in einer Mitteilung.

Doch zieht die Konkurrenz bei der Preisanpassung mit? Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur halten sich die Supermärkte bedeckt. Aldi Süd und Aldi Nord teilen mit, dass die Preise dem marktwirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage folgen. Kaufland macht keine genauen Angaben zur Preisgestaltung. Und Rewe schreibt, die Recherche „nicht mit Informationen und Aussagen unterstützen“ zu können.Von Edeka heißt es, die Nachfrage nach veganen Lebensmitteln sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Es bleibt also spannend, wie sich die Preise für pflanzliche und tierische Produkte in den Geschäften entwickeln. (dpa/jsi)

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