Letzte Generation im „RTL/ntv-Frühstart“

„Wir lassen die Blockaden sein, wenn der Gesellschaftsrat kommt“

von Andreas Kock

Die Letzte Generation trifft sich mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Das garantiert ihr wieder volle Aufmerksamkeit. Indessen stockt die große Frühjahrsaktion, Berlin lahmzulegen. Berlin steckt die Blockaden bislang locker weg. Für Aktivistin Aimée van Baalen fällt die erste Bilanz dennoch positiv aus. 1.000 Aktivisten seien in der Hauptstadt und der Zuspruch wachse.

Hoffen auf „menschlich gutes Gespräch“

Aimée van Baalen, Aktivistin und Sprecherin der Letzten Generation, hat vor dem Treffen mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Einberufung eines Gesellschaftsrates als wichtigstes Ziel der Klimaschutz-Protestgruppe hervorgehoben.

„Ob das nun Volker Wissing alleine kann oder nicht, steht natürlich in Frage“, sagte van Baalen in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv und fügte hinzu: „Ich glaube, es ist ein bisschen utopisch zu glauben, dass nach einem Gespräch schon Ergebnisse stehen.“ Aber man sei zu weiteren Gesprächen bereit und generell offen für einen Dialog.

Van Baalen, die selbst nicht am Gespräch mit Wissing teilnehmen wird, sagte, dass sie ein „menschlich gutes Gespräch“ erwarte. Sie hoffe auf einen Austausch über konstruktive Lösungen für eine notwendige Verkehrswende. Die Forderungen der Letzten Generation nach Tempolimit und 9-Euro-Ticket blieben bestehen. „Es ist auch klar, dass wir einen ausgebauten und besser funktionierenden ÖPNV brauchen“, so van Baalen. Zudem müsse es auch um den Gesellschaftsrat gehen, „den wir von der gesamten Bundesregierung fordern“.

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Die letzte Generation: Aktivisten verzeichnen Zustrom

Über die groß angekündigte Frühjahrsaktion der Letzten Generation, Berlin zum Stillstand zu bringen, zog van Baalen eine positive Zwischenbilanz. „Wir haben dadurch auf jeden Fall geschafft, unsere Botschaft rauszusenden“, und fügte hinzu: „Wir sind in sehr vielen Beiträgen vorgekommen, konnten dort über den Klimaschutz sprechen, konnten darüber sprechen, dass die Politik einfach gerade nicht genug tut und wissentlich die Verfassung bricht.“

Sie sei fest davon überzeugt, dass das die Bevölkerung und die Zuschauer beeinflusse. Derzeit befänden sich 1.000 Aktivisten in der Stadt. „Davon gehen nicht alle zum selben Zeit in den Protest.“ Viele würden helfen, „im Hintergrund alles zu organisieren“. Aber sehr viele seien auf der Straße gewesen und hätten sich für mehr Klimaschutz eingesetzt. Dass Berlin zu keinem Zeitpunkt lahmgelegt wurde, störte van Baalen nicht. „Also es geht uns ja nicht um die Stadt Berlin.“ Es gehe um den Protest, der auf den Widerstand gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen aufmerksam mache.

„Ich glaube schon, dass wir das in der letzten Woche noch vermehrt zu unseren vorherigen Protesten geschafft haben und auch weiterhin schaffen werden“, so die Aktivistin. Bestätigt fühlte sich van Baalen auch durch den Zustrom neuer Aktivisten und Unterstützer. In den vergangenen Tagen hätten sich verstärkt Interessenten bei der Letzten Generation angemeldet.

Wissing verteidigt sein geplantes Treffen mit den Aktivisten

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat unterdessen sein geplantes Treffen mit der Klima-Aktivistengruppe Letzte Generation verteidigt. „In einer Demokratie muss man reden», sagte der FDP-Politiker am Morgen dem Deutschlandfunk. „Menschen, die sauer sind in Deutschland, die die Nase voll haben von Im-Stau-Stehen, weil andere die Straße blockieren, die wollen, dass eine Regierung redet und Argumente ausgetauscht werden.“ Klar sei aber, dass es so nicht weitergehen könne. „Natürlich habe ich null Toleranz für Straftäter.“

(mit dpa)

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